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70.000 Euro für Mord an Journalisten bezahlt

Heute Redaktion
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Der slowakische Aufdecker-Journalist Jan Kuciak wurde vor sieben Monaten zusammen mit seiner Verlobten erschossen. Nun ist klar: Es war ein Auftragsmord.

Die slowakischen Behörden haben am Donnerstag und Freitag insgesamt vier Verdächtige im Mordfall Jan Kuciak verhaftet. Der slowakische Aufdecker-Journalist war zusammen mit seiner Verlobten am 21. Februar in seinem slwoakischen Heimatdorf ermordet worden. Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Es war ein Auftragsmord, vermutlich von italienischen Mafia-Clans.

Bei den vier Verdächtigen, die sich derzeit in Untersuchungshaft befinden, handelt es sich laut Behörden um den mutmaßlichen Mörder, zwei Komplizen sowie die Auftraggeberin. Bei letzterer handelt es sich um die Italienisch-Übersetzerin Alena Z., die den Mord für 70.000 Euro persönlich in Auftrag gegeben haben soll.

Starke Beweislage

Die Beweise gegen die vier Festgenommenen sind dem Generalstaatsanwalt Jaromír ižnár zufolge sehr stark. Laut Polizeipräsident Milan Lucansky beschlagnahmten die Ermittler bei den Verhafteten Munition, die mit jener der Mordtat übereinstimme.

Kuciak hatte zuvor zu möglichen Verbindungen zwischen der italienischen Mafia und Mitarbeitern der slowakischen Regierung recherchiert. Seine letzte, unvollendete Reportage wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht. Die Ermordung löste Massendemonstrationen gegen Korruption aus und führte zu mehreren Rücktritten, unter anderem von Premierminister Robert Fico.

(red)