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Jana (16) trotzt seit 14 Jahren ihrem Hirntumor

Heute Redaktion
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Jana war zwei Jahre alt, als bei ihr Krebs entdeckt wurde. Dass eine solche Diagnose bei Kindern öfter tödlich endet als bei Erwachsenen, wissen nur wenige.

Jana aus der Schweizer Gemeinde Pfäffikon hat im vergangenen September ihren 16. Geburtstag gefeiert. Dass das möglich war, grenzt an ein Wunder. Denn als Jana zwei Jahre alt war, wurde an ihrem Hirnstamm ein faustgroßer Tumor entdeckt, der nicht operiert werden kann. Dafür ist er zu stark mit dem Gewebe ihres Gehirns verwachsen.

Die jahrelangen Chemotherapien, die das Mädchen dann über sich ergehen lassen musste, halfen zwar das Wachstum des Tumors kurzfristig zu bremsen, sie zerrten aber auch an den Kräften des Kindes.

Zu Janas Glück konnten die Ärzte 2015 eine neue Behandlungsmethode bei ihr anwenden: die Protonentherapie. Während sieben Wochen wurde der Tumor dabei ganz gezielt bestrahlt. "Seitdem schläft er", wie Jana es nennt, und lässt sie den Alltag ohne kräftezehrende Therapie erleben.

Kinder sterben schneller an Krebs

Damit hat Jana Glück. Was nämlich nur wenige Menschen wissen: Krebs bei Kindern ist viel aggressiver als bei Erwachsenen. So sind Tumore fast immer gefährlicher, weil sie viel rascher voranschreiten.

Ohne wirksame Behandlung leben Kinder mit Krebs deshalb meist nur noch wenige Monate, während Erwachsene zum Beispiel mit Prostata- oder Brustkrebs auch mit wenigen Behandlungen noch Jahre lang weiterleben können.

Auch die Arten des Krebses und die betroffenen Organe unterscheiden sich: Während bei Erwachsenen am häufigsten Lunge, Brust, Prostata und der Magendarmtrakt befallen sind, trifft es bei den Kleinen meist das Blut (Leukämie) sowie das Gehirn (Hirntumore), Lymphknoten, Nieren, Weichteile und Knochen.

"Die Erforschung von Kinderkrebstherapien lohnt sich für die Pharmaindustrie finanziell nicht"

Ein großes Problem, das daraus entsteht, ist, dass die Behandlungsmethoden für Erwachsene kaum bei Kinderkrebs angewendet werden können. Der Großteil der Fördergelder fließt aber in die Erforschung neuer Therapien für "Erwachsenenkrebs", da "nur" etwa 220 Kinder in der Schweiz pro Jahr an Krebs erkranken, im Vergleich zu rund 40.000 Erwachsenen. Ähnliche Zahlen finden sich laut Statistik Austria und Gesundheitsministerium auch in Österreich.

Franziska Derung, Geschäftsführerin der Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz, erklärt die erschreckende Realität: "Weil der Bedarf nach Krebstherapien für Kinder aus wirtschaftlicher Sicht zu gering ist, scheut auch die Pharmaindustrie Investitionen."

Jedes Jahr bricht für Hunderte Familien eine Welt zusammen, wenn eines ihrer Kinder erkrankt. So wie bei Jana damals. Die heute 16-Jährige hat von einer neuen Behandlungsmethode profitiert, die durch die Kinderkrebsforschung möglich wurde. Doch die Forschungsprojekte, die neue Therapien hervorbringen, sind teuer und müssen zu mehr als 30 Prozent durch Spenden finanziert werden.

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