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Japan macht wieder offiziell Jagd auf Wale

Nach dem Rückzug Japans aus der Internationalen Walfangkommission sind Fischerboote nun auf die Jagd nach den Meeressäugern gegangen.

Heute Redaktion
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30 Jahre lang hat Japan keine Wale für den Speiseteller gefangen, zumindest offiziell. Denn in der Internationalen Walfangkommission hatte sich der Großteil aller Länder darauf geeinigt, zum Schutz der Tiere keinen kommerziellen Walfang mehr zu betreiben. Ein Klausel aus dem Jahr 1986, die das Fangen von Walen für Forschungszwecke erlaubt, wurde aber von Japan zweckentfremdet.

Man fing bis zu 1.000 Wale pro Jahr "für die Forschung", das Fleisch landete aber in Geschäften. Im Dezember zog sich Japan aus der Walfangkommission zurück, da die anderen Mitgliedsländer einen "nachhaltigen" kommerziellen Fang weiterhin nicht erlauben wollten.

Am Montag brachen nun fünf mit Harpunen ausgestattete Schiffe im nordjapanischen Kushiro auf, drei in Shimonoseki im Süden des Landes. Zusammen werden sie bis Ende Dezember 227 Wale fangen. Eine Quote, die Japan erst nach Ende des G20-Gipfels am Samstag bekanntgab. Konkret handelt es sich um 52 Zwergwale, 150 Brydewale und 25 Seiwale.

Dafür stellt Japan seine umstrittenen "Forschungsexpeditionen" in geschützte Wässer der Antarktis ein. Die Fischereien hoffen, dass nun der Konsum von Walfleisch wieder nach oben geht: Denn während in den 1960er-Jahren rund 200.000 Tonnen pro Jahr verspeist wurden, waren es zuletzt nur noch 5.000 Tonnen.

(red)