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Japan verlängert vor Olympia den Notstand erneut

Die Zahlen der Neuinfektionen sinken langsam, das Impfprozedere dauert an, die Olympischen Spiele stehen aber schon vor der Tür.

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Gedämpfte Freude beim Fackellauf.
Gedämpfte Freude beim Fackellauf.
imago images

Keine zwei Monate vor den geplanten Olympischen Spielen in Tokio hat Japan den Corona-Notstand abermals verlängert. Der Notstand für Tokio werde bis zum 20. Juni verlängert, entschied Ministerpräsident Yoshihide Suga am Freitag. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus gehe zwar in einigen Gebieten wie Tokio zurück, aber man müsse wachsam bleiben. Insgesamt sei die Situation weiter «unberechenbar». Ein Lockdown ist der Notstand in Japan aber nicht: So sollen Restaurants weiter keinen Alkohol ausschenken und schon um 20.00 Uhr schließen, ebenso Kaufhäuser und Kinos. Größere Veranstaltungen in Kultur und Sport sind zwar wieder erlaubt, allerdings mit höchstens 5000 Zuschauern.

Dass die Regierung das vorläufige neue Ende des Notstands auf den 20. Juni gelegt hat, könnte damit zusammenhängen, dass Japans Olympia-Macherinnen und -Macher bis spätestens Ende Juni darüber entscheiden wollen, ob heimische Zuschauerinnen und Zuschauer bei den Spielen zugelassen werden sollen oder nicht. Ausländischen Fans ist die Einreise nach Japan bereits untersagt worden. Die Gouverneure von Tokio und anderer Präfekturen hatten die Zentralregierung in den vergangenen Tagen aufgefordert, den Notstand nochmals zu verlängern. Er war zuvor schon wiederholt verlängert und ausgeweitet worden. Suga steht wegen seiner Corona-Politik und des langsamen Impfprozesses unter Druck.

Mediziner fordern eine Absage der Spiele

Die Olympischen Spiele in Japans Hauptstadt sollen vom 23. Juli bis 8. August unter strengen Hygiene- und Corona-Regeln abgehalten werden. Sie waren wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschoben worden. In Umfragen spricht sich eine deutliche Mehrheit der Japanerinnen und Japaner für eine erneute Verschiebung oder Absage der Spiele aus. Auch Medizinerinnen und Mediziner fordern angesichts neuer Corona-Mutationen eine Absage des Spektakels. Japans Olympia-Macherinnen und -Macher und das Internationale Olympische Komitee (IOC) würden die Risiken unterschätzen. Diese wollen die Spiele jedoch wie bereits geschrieben unter den notwendigen Maßnahmen und Corona-Regeln wie geplant stattfinden lassen.

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