Welt

Japan leitet verseuchtes Fukushima-Wasser ins Meer

Die japanische Regierung will eine Million Tonnen kontaminiertes Wasser aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima ins Meer ablassen.

Jochen Dobnik
Teilen
Neun Jahre nach dem Reaktorunglück in Fukushima will Japan nun 1,2 Millionen Tonnen radioaktives Wasser ins Meer kippen.
Neun Jahre nach dem Reaktorunglück in Fukushima will Japan nun 1,2 Millionen Tonnen radioaktives Wasser ins Meer kippen.
(Bild: picturedesk.com)

Umweltschützer sind alarmiert. Japan macht ernst und wird rund 1,25 Millionen aufbereitetes Wasser aus dem Unglücksreaktor von Fukushima ins Meer leiten. Wie Regierungschef Yoshihide Suga mitteilte, sollen die Arbeiten zum Ablassen des verstrahlten Kühlwassers in etwa zwei Jahren beginnen.

Prozess dauert Jahrzehnte

Nach japanischen Angaben wurde das Wasser einem umfangreichen Filterungsprozess unterzogen, um die meisten radioaktiven Isotope zu entfernen und internationalen Standards zu entsprechen. Dennoch: Das Isotop Tritium bleibt dabei zurück. Für Menschen ist es laut Experten nur in sehr hohen Dosen schädlich. Daher soll das Kühlwasser außerdem noch verdünnt werden. Der gesamte Prozess werde vermutlich Jahrzehnte dauern.

Bei Umweltschützern, Fischern und Landwirten der Region haben die Pläne von Betreiber Tokio Electric bereits heftige Proteste ausgelöst sowie Besorgnis in Peking und Seoul. Sie warnen vor einem ökologischen und gesundheitlichen Risiko.