Politik

Je mehr Flüchtlinge umso weniger Zivildiener

Heute Redaktion
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Die Hilfsorganisationen schlagen Alarm. Sie bekommen zu wenige Zivildiener. Der Grund: Das Innenministerium hat wegen der hohen Zahl an Asylwerbern weniger Budget für die Zivis übrig. Rotes Kreuz und Co haben kein Verständnis.

Die Hilfsorganisationen schlagen Alarm. Sie bekommen zu wenige Zivildiener. Der Grund: Das Innenministerium hat wegen der weniger Budget für die Zivis übrig. Rotes Kreuz und Co haben kein Verständnis.

Der Bedarf an Zivildienern kann laut Ö1 heuer nur noch zu 91 Prozent gedeckt werden. Das Innenministerium erklärt den Rückgang mit den steigenden Ausgaben für die Flüchtlingsbetreuung.

Rotes Kreuz

Mit 4.600 Zivis ist das Rote Kreuz am stärksten betroffen. Die Zivildiener leisten hier ein Viertel der Arbeit. Wenn zehn Prozent der Zivildiener wegfallen, dann könnte das zum Beispiel bei den Krankentransporten zu längeren Wartezeiten führen, so Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Roten Kreuz, gegenüber Ö1.

Caritas

Auch der Caritas stehen gröbere Einschnitte bevor. Ab Juli muss die Hilfsorganisation ihre Zivi-Stellen von 700 auf 600 senken. Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter warnt: "Essen ausgeben in einem Altersheim oder mit einem alten Menschen spazieren gehen oder ihn irgendwohin bringen, all diese Dinge müssen eben von weniger Personal bewerkstelligt werden."

Volkshilfe

Für Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger ist auch die mangelnde Planbarkeit ein Problem. "Wir haben auch eine interne Planung, wo wir eine gewisse Verlässlichkeit brauchen."

Zivis müssen warten

Außerdem sieht er den Zusammenhang zwischen Zivildienern und Flüchtlingen nicht. "Ich glaube, das eine hat mit dem anderen wenig zu tun", so Fenninger. "Der Zivildienst ist ein Pflichtdienst. Den muss jeder junge Mann in Österreich erbringen, und der Staat hat dafür zu sorgen, dass der Zivildienst geleistet werden kann." Es sei nicht einzusehen, dass hunderte junge Männer bis 2016 auf einen Platz warten müssen.

Im Innenministerium betont man, dass das Budget für die Zivis heuer von 61 auf 62 Millionen Euro steige. Man sei sich aber bewusst, dass der Bedarf bei den Hilfsorganisationen noch stärker wachse - laut den Organisationen nämlich um bis zu sieben Prozent.

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