Politik

Jeder fünfte Schüler ist ein Mobbing-Opfer

Heute Redaktion
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Traurige Gewissheit: In Österreich wird fast jeder fünfte 15-Jährige (19 Prozent) ein paar Mal pro Monat in der Schule gemobbt. Das zeigt eine PISA-Detailstudie.

"Für manche ist die Schule eine Qual", schreiben die PISA-Autoren. Fast jeder fünfte 15-Jähriger wird zumindest einige Male im Monat gemobbt. Damit liegt Österreich in etwa im Schnitt der OECD-Staaten, zeigt die Sonderauswertung der PISA-Studie zum Thema "Wohlbefinden von Jugendlichen".

Rund zwölf Prozent der 15-Jährigen geben an, dass man sich in der Schule häufig über sie lustig macht. Mehr als acht Prozent erklären, dass hinterlistige Gerüchte über sie verbreitet werden. Sechs Prozent werden oft aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, fünf Prozent geben an, dass ihnen Dinge weggenommen oder zerstört werden.

"Nicht wegschieben"

Für PISA-Experte Andreas Schleicher ist es wichtig, "das Thema Mobbing viel stärker zu thematisieren." Dabei sollten alle Beteiligten – Kinder, Eltern, Lehrer – an einen Tisch gebracht werden. "Wenn man es den Schulpsychologen und Sozialarbeitern überlässt, schiebt man es wieder nur weg."

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Gewalt in der Schule

Auch Schläge gehören – für eine Minderheit – zum Schulalltag: Vier Prozent geben an, dass sie häufig geschlagen oder geschubst werden. Insgesamt sind international Buben häufiger Opfer, außer beim Thema "miese Gerüchte verbreiten": hier geben international 9 Prozent der Mädchen an, das regelmäßig zu erleben. Insgesamt wurden mehr als eine halbe Million Schüler weltweit für die Studie befragt.

Erfreuliches Ergebnis

Gleichzeitig zeigen sich Österreichs Teenager großteils mit ihrem Leben zufrieden, die meisten fühlen sich auch an der Schule wohl. Auf einer Skala von 0 bis 10 geben sie ihre Zufriedenheit mit 7,5 an, fast 40 Prozent sind sogar sehr zufrieden.

Leistungsangst

59 Prozent aller Befragten geben an, dass sie Angst vor einer Prüfung hätten, 55 Prozent sogar dann, wenn sie sich gut auf einen Test vorbereitet haben. 66 Prozent haben Angst vor schlechten Noten. In Österreich ist die Versagensangst nicht ganz so stark ausgeprägt: Hier ängstigen sich 51 % trotz Vorbereitung vor einer Prüfung. Beim Lernen sind Österreichs Teenager eklatant entspannter als der OECD-Schnitt: 19 Prozent spüren "große Anspannung", weltweit sind es 37 Prozent.

(uha)