Österreich

Jeder Mensch bringt Schlepper 12.000 Euro

Heute Redaktion
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Kriminelle Banden verdienen Milliarden mit dem Schicksal hilfloser Flüchtlinge. Von Syrien, Irak oder Afghanistan nach Europa werden auf dem Landweg bis zu 12.000 Euro pro Person verlangt (Familien zahlen bis zu 40.000 Euro), so ein Bericht des Innenministeriums.

Weniger zahlt laut Medien, wer sich bereit erklärt, Rauschgift zu schmuggeln oder sogar eines seiner Organe herzugeben. Oft verschicken die Kriminellen per Handy sogar "Preislisten" an Flüchtlinge: Die gefährliche Bootsfahrt von der Türkei nach Griechenland ist ab 950 Euro zu haben.

100.000 fliehen heuer über "Balkan-Route"

Ein Strom von Flüchtlingen ergießt sich von der Türkei aus über die "Balkan-Route" in Richtung Norden. Mit Booten kommen die meist aus Syrien stammenden Menschen zu den griechischen Inseln. Fähren von dort haben die Griechen möglichst nahe ans mazedonische Festland umgeleitet, damit die Flüchtlinge schnell weiterziehen.

Mit Zügen und Bussen schlagen sich die Menschen nach Serbien durch, durchdringen den ungarischen Grenzzaun und steigen in Schlepperautos um.

Die Zahl jener Personen, die illegal in Österreich sind und von der Polizei aufgegriffen werden, steigt massiv an: Waren es 2010 erst 16.727 Fälle (46 pro Tag), gab es im Vorjahr bis Ende Oktober bereits 25.486 Aufgriffe, also 84 pro Tag. 387 Personen wurden bei Grenzkontrollen, 370 am Flughafen Schwechat erwischt.

Von Jänner bis Oktober 2014 griff die Polizei 1.464 Illegale in Begleitung von Schleppern auf. Das ist gegenüber 2010 eine knappe Verdreifachung.