Österreich

Neusiedler See gesperrt: "Run" auf Zweitwohnsitze

Vorerst dürfen nur noch Burgenländer, die im Umkreis von 15 Kilometer wohnen, zum Neusiedler See. Die neue Regelung regt viele Österreicher auf.

Heute Redaktion
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Im Burgenland wird der Zutritt zu den Seebädern am Neusiedler See in der Coronavirus-Krise beschränkt. Weil sich viele Österreicher ans "Meer der Wiener" flüchteten und es dort zu Menschenmassen kam, hatte es bereits vor Ostern ein Betretungsverbot gegeben. Am Donnerstag allerdings trat eine neue Verordnung in Kraft: Einheimische ok, Anreisende tabu!

Nur Menschen mit Wohnung im Umkreis von 15 Kilometern, Besitzer von Seehütten und Fischer dürfen die Bäder nun betreten. Wie lange, ist unklar. Selbst Anrainer zeigen sich darüber in der "ZiB 2" nicht glücklich: Man könne Menschen nicht einfach aussperren, heißt es. Zudem fühlen sich einige Gemeinden überrumpelt, die Regelung sei "aus heiterem Himmel" gekommen.

Anfragen nach Zweitwohnsitzen boomen

Brigitte Novosel von der Abteilung Landesplanung, Sicherheit, Gemeinden und Wirtschaft des Landes Burgenland erklärt: "Experten haben uns beraten, wie man es am besten macht", gemeint ist, einen Ansturm auf den See in der Corona-Krise zu verhindern. Bei den Gemeinden allerdings liefen schon direkt nach Verhängung der Sperre die Telefone mit Anrufen verunsicherter Menschen heiß.

Touristiker befürchten zudem einen massiven Imageschaden für den Neusiedler See, die Sperre sei "ein gefundenes Fressen und doppelt bitter". Künftige Gäste könnten von der Regelung abgeschreckt werden, sagt einer in dem Sendungsbeitrag. Einen Boom könnte die Speere aber ausgelöst haben: Zahlreiche Anrufe mit der Nachfrage nach Zweitwohnsitzen am Neusiedler See seien aus ganz Österreich eingegangen, sagt Michaela Wohlfart, Bürgermeisterin von Podersdorf.