Politik
Jeder Zweite hält alle Parteien anfällig für Korruption
Laut einer aktuellen "Profil"-Umfrage halten fast 50 Prozent der Befragten alle heimischen Parteien für anfällig, was das Thema Korruption betrifft.
Eine vom Nachrichtenmagazin "Profil" durchgeführte Meinungsumfrage zeigt, wie groß das Misstrauen der heimischen Bevölkerung gegenüber der Politik aktuell wirklich ist. In der Befragung, deren Ergebnis am Samstag via Presseaussendung veröffentlicht wurde, geht es um die Korruptionsanfälligkeit der österreichischen Parteien.
48 Prozent und damit beinahe die Hälfte aller Befragten sind der Meinung, alle Partei seien ohne Unterschied früher oder später für Korruption anfällig. 35 Prozent geben laut der Erhebung an, die ÖVP habe ein echtes Korruptionsproblem und würde sich darin von den anderen Parteien unterscheiden.
Korruption für ÖVP-Wähler nichts Ungewöhnliches
Nur acht Prozent der Teilnehmer sind der Meinung, dass Korruption natürlich vorkomme, aber medial größer dargestellt werde, als sie in Wirklichkeit sei. Unter ÖVP-Wählern halten sogar 72 Prozent alle Parteien für korruptionsanfällig, unter SPÖ-Wählern 34 Prozent und bei den FPÖ-Wählern 39 Prozent. Für diese "Unique-Research"-Umfrage wurden 500 Personen befragt. Die Schwankungsbreit beträgt 4,4 Prozent.
Zuletzt machte Justizministerin Alma Zadic (Grüne) Druck auf die ÖVP. Ein entsprechendes Gesetzespaket zur Korruptionsbekämpfung liege vor. Nun liege es am Koalitionspartner. Sie gehe stark davon aus, dass bei diesem nun ein Umdenken stattgefunden habe, erklärte die Politikerin unlängst in der ORF-"ZIB2".