Wirtschaft

Jeder zweite junge Grieche ohne Job

Heute Redaktion
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Bild: Yiorgos Karahalis/Reuters

Griechenlands Jugend blickt derzeit einer düsteren Zukunft entgegen. Über 50 Prozent der 15- bis 24-Jährigen sind arbeitslos, diese Zahl hat sich binnen drei Jahren verdoppelt.



Die hässliche Fratze der Schuldenkrise in Griechenland zeigt sich vor allem bei den jungen Menschen. Wie nun das griechische Statistikamt in Athen bekannt gegeben hat, lag die Arbeitslosigkeit im Dezember auf einem Rekordwert von 51,1 Prozent. Jeder zweite Grieche zwischen 15 und 24 Jahren hat somit keinen Job. Kein Wunder, dass der Zorn der Jungen groß ist, die nun den jahrelangen laschen Umgang des Landes mit Geld ausbaden müssen.

Auch die generelle Arbeitslosenquote ist alles andere als ein Ruhmesblatt. Sie stieg am Jahresende auf 21 Prozent - auch das ist ein Negativrekord. Sie ist damit doppelt so hoch wie im Durchschnitt der 17 Euro-Länder.

1,03 Millionen Griechen ohne Arbeit
Grund für die Misere ist der wirtschaftliche Niedergang des Landes. Seit 2008 ist die Wirtschaftsleistung um ein Fünftel eingebrochen. 600.000 Jobs sind seither verschwunden. 1,03 Millionen Griechen haben keine Arbeit, 41 Prozent mehr als im Dezember 2010. Die Zahl der Erwerbstätigen ist mit rund 3,9 Millionen so niedrig wie noch nie.

Besonders tragisch: Eine Besserung ist bisweilen nicht in Sicht, obwohl die Regierung beispielsweise den Mindestlohn um etwa ein Fünftel auf 580 Euro gesenkt hat, um die Unternehmen zu Neueinstellungen zu animieren. "Trotz der Maßnahmen der Regierung fällt es schwer daran zu glauben, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit im ersten Halbjahr gestoppt werden kann", sagte der Ökonom Nikos Magginas von der griechischen Notenbank.

Die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben dem hoch verschuldeten Land ein hartes Sparprogramm abgerungen - als Gegenleistung für Milliardenkredite, die eine Staatspleite verhindern. Die Regierung hat Gehälter und Pensionen gekürzt, Steuern erhöht und Investitionen gestrichen. Viele europäische Politiker fordern inzwischen ein Wiederaufbauprogramm, um dem am Boden liegenden Land auf die Beine zu helfen.