Wirtschaft

Jeder zweite Österreicher hat keinen Notgroschen mehr

Auto-Reparatur, Umzug, Jobverlust: Jederzeit kann es zu unvorhergesehenen Ausgaben kommen, doch viele Österreicher haben kaum Ersparnisse übrig.

Roman Palman
Die Teuerung bekommt jeder in Österreich zu spüren.
Die Teuerung bekommt jeder in Österreich zu spüren.
Utrecht, Robin / Action Press / picturedesk.com

Gut beraten sind alle, die sich für solche unvorhergesehenen Ausgaben einen Notgroschen zurückgelegt haben. Doch fast die Hälfte aller Österreicher hat nicht einmal 1.000 Euro angespart und verfügbar – viel zu wenig, um größere Probleme aufzufangen. Beinahe jeder Zehnte hat sogar überhaupt keine Ersparnisse.

Das ist das Ergebnis des am Dienstag veröffentlichten Liquiditätsbarometers der TeamBank AG. 1.771 Österreicher, repräsentativ für die heimische Bevölkerung, nahmen dem Unternehmen zufolge an dieser Studie per Onlinebefragung teil.

Guter Überblick über Finanzen

Doch es gibt auch Licht zu den Schatten: So weiß jeder Zweite (48 Prozent), wie viele Geld jeden Monat nach Abzug der Fixkosten übrig bleibt. Weitere 45 Prozent wissen es zumindest ungefähr. Nur verschwindende 7 Prozent haben demnach keinen Plan von den eigenen Finanzen.

"Auffällig dabei ist, dass 55 Prozent der über 50-Jährigen, aber nur 35 Prozent der unter 30-Jährigen ihr Budget präzise kennen", sagt TeamBank. Die Schlussfolgerung: "Somit ist also gerade die Generation, die ihre Rücklagen erst noch aufbauen muss, nicht genau über ihren finanziellen Spielraum im Bild und kann nicht fest planen, wie viel sie monatlich sparen kann."

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    Viele Österreicher haben viel zu geringe Rücklagen.
    Viele Österreicher haben viel zu geringe Rücklagen.
    Screenshot TeamBank AG

    Kauf auf Raten beliebt

    Wer im Fall der Fälle noch kein ausreichendes Polster hat, scheint gern auf Ratenkäufe zurückzugreifen. Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten finden es grundsätzlich sinnvoll, wenn Händler diese Option anbieten. "Beim Kauf auf Raten möchten Kundinnen und Kunden erfahrungsgemäß selbst bestimmen, wann, wo und wie sie Leistungen in Anspruch nehmen", sagt Vorstandsvorsitzender Frank Mühlbauer.

    Das lasse sich auch aus den Zahlen der Befragung herauslesen: 76 Prozent möchten Laufzeit und Ratenhöhe frei wählen. Fast genauso viele (75 Prozent) möchten zudem den bürokratischen Aufwand so gering wie möglich halten. Sie erwarten einen schnellen, einfachen Abschluss, ohne zuvor viele Unterlagen beibringen zu müssen. Die Sicherheit des Angebots müsse dabei natürlich gewährleistet bleiben. Aufpassen muss man dabei aber auch, nicht am Ende deutlich mehr als den Preis für einen Sofortkauf zu bezahlen.

    Zur Erhebung

    Die Studie "Liquiditätsbarometer Österreich" untersucht Liquidität, Finanz- und Ausgabeverhalten der Bevölkerung in Österreich. Das Marktforschungsinstitut YouGov hat im März 2022 im Auftrag der TeamBank AG 1.771 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ in Bezug auf das Bundesland, Alter und Geschlecht. Die Bevölkerungsbefragung fand über ein Online-Panel statt. Zusammen mit der Befragung wurde das TeamBank-Liquiditätsbarometer ermittelt, welches die Stimmung zur finanziellen Situation der Österreicherinnen und Österreicher erfasst

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