Österreich

Jelinek und Co. für ein angemessenes Handeln

Heute Redaktion
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Muslimische Familie darf in NÖ kein Haus kaufen.
Muslimische Familie darf in NÖ kein Haus kaufen.
Bild: Kurier/Gilbert Novy

Mehrere Autoren haben sich am Montag in der "Causa Weikendorf" zu Wort gemeldet. Eine muslimische Familie will ins kleine Dörfles ziehen, darf aber (vorerst) nicht.

Schriftsteller wie Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, Alfred Komarek, Marlene Streeruwitz, Kurt Palm und Eva Rossmann haben sich zum "Fall Weikendorf" zu Wort gemeldet. Die Schriftsteller verlangen ein "angemessenes Handeln" von Bürgermeister Johann Zimmermann (VP) und dem Land Niederösterreich. Den rechtlichen Voraussetzungen müsse entsprochen werden.

Wie berichtet will eine elfköpfige, muslimische Familie nach Dörfles (Gemeinde Weikendorf, Bezirk Gänserndorf) ziehen, der Ortschef lehnte den Kauf der Liegenschaft ab. Begründung: "Die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt."

Die Autoren dazu in der Aussendung: "Wir können nicht glauben, dass in Österreich im Jahr 2019 (schon wieder) ein solches Denken herrscht, dass man meint, sich mit einer derartigen Begründung gegen einen Hauskauf aussprechen zu müssen".

So geht es weiter

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) sagte in der Pressestunde im "ORF" am Sonntag, dass der Fall unglücklich gelaufen sei, aber Religion niemals ein Ablehnungsgrund sein dürfe.

Der Status quo: In der ersten Stellungnahme hatte die Gemeinde bzw. der VP-Bürgermeister den Zuzug noch mit "unterschiedlichen Kulturkreisen" abgelehnt, daraufhin gab es eine zweite Stellungnahme der Gemeinde: Diese fiel wieder negativ aus – sprich: Weikendorf hat kein wirtschaftliches Interesse am Zuzug der Familie.

Falls die Familie weiterhin auf den Kauf der Liegenschaft beharre, werde das Land NÖ ganz genau (auch Finanzierung, Angaben der Familie) prüfen. Möglich auch, dass die Familie ohnedies das Interesse am Haus verliert. Es soll auch andere Interessenten geben. (Lie)

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