Szene

Jenny und ihre Flughunde

Land: D, Genre: Tiere

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Es ist November in den Atherton Tablelands im Norden des australischen Bundesstaates Queensland. Jenny Maclean ist in der Gegend als Retterin der Flughunde bekannt, eine nicht sehr schmeichelhafte Bezeichnung in einer Region, die hauptsächlich vom Obstanbau lebt und in der Flughunde von vielen als Schädlinge betrachtet werden. Jenny sucht nach Tieren, die gelähmt am Boden liegen, infiziert von einem Erreger, der die Tiere zu Hunderten von den Bäumen stürzen lässt. Wissenschaftler konnten bisher weder die Herkunft noch die Wirkungsweise dieses Parasiten klären. Klar ist nur, dass er die Tiere vorrangig zur Zeit der Jungenaufzucht befällt. Mütter stürzen gleichzeitig mit ihren Jungen zu Boden und verenden. Diese Entwicklung ist umso dramatischer, als sich die Population erst in den letzten Jahren erholt hat. Bis die Regierung die Jagd auf Flughunde unter Strafe stellte, schossen Obstfarmer die Tiere zu Tausenden ab. Neue Schutzmethoden, zum Beispiel Sicherheitsnetze, haben das Verhältnis zwischen Mensch und Tier heute verbessert. Durch den Parasitenbefall sinkt die Flughundpopulation jedoch weiter. Jenny Maclean stemmt sich dieser Entwicklung entgegen. Die gelernte Physiotherapeutin begleitete früher Rettungsaktionen als ehrenamtliche Helferin, bis sie es 2005 zu ihrer Lebensaufgabe machte, die ihrer Meinung nach am meisten unterschätzten Tiere Australiens zu retten. Bis zu 300 Flughunde pflegt Jenny Maclean in jeder Saison gesund. Jenny Maclean arbeitet nicht nur gegen die mysteriöse Krankheit der Tiere und das Missfallen der Obstfarmer an - auch gegen Naturgewalten wie einen heraufziehenden Tornado muss sie sich behaupten.

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