Wirtschaft

Jetzt droht Mastercard Milliardenzahlung

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Der US-Kreditkartenriese Mastercard ist in Großbritannien wegen des Vorwurfs überhöhter Gebühren auf Schadenersatz in Höhe von 14 Milliarden Pfund (umgerechnet etwa 16,5 Milliarden Euro) verklagt worden.

Nun will sich die Kreditkartenfirma zur Wehr setzen.

 

Hinter der Milliardenklage steht die Großkanzlei Quinn Emanuel. Sie beschuldigt das Unternehmen, Verbraucher von 1992 bis 2008 durch versteckte Kosten bei Bank- und Kreditkarten betrogen und so gegen Europäisches-Recht verstoßen zu haben. Ist die Klage erfolgreich, so könnten der Kanzlei zufolge 46 Millionen Kunden allein in Großbritannien entschädigt werden.

Laut Quinn Emanuel handelt es sich um die bislang größte Schadenersatzklage in der britischen Rechtsgeschichte. Es soll eines der ersten britischen Verfahren im Stile von Sammelklagen werden, wie sie in den USA üblich sind.

Die Kanzlei stützt sich auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs gegen Mastercard von 2014. "Weil die EU die Gebühren von Mastercard bereits als widerrechtlich eingestuft hat, muss die jetzige Folgeklage nur beweisen, dass die Verbraucher einen Schaden durch das wettbewerbsfeindliche Verhalten von Mastercard erlitten haben", sagte der ehemaligen Ombudsmann für die britische Finanzbranche, Walter Merricks. Er hat die Klage mit Quinn Emanuel angestrengt.

Mastercard dementiert

Die Kreditkartenfirma weist die Vorwürfe zurück und kündigte in britischen Medien an, sich entschieden dagegen zur Wehr setzen zu wollen. Man werde die 600-seitige Klageschrift aber zunächst in Ruhe im Detail prüfen.