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Jetzt fix: Fernbus-Terminal beim Dusika-Stadion

Der Standort des neuen Fernbus-Terminals für Wien ist fix. Der zentrale Busbahnhof entsteht in der Leopoldstadt direkt beim Dusika-Stadion.

Heute Redaktion
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Vier Jahre wartete man auf diese Ankündigung: Der neue Busterminal liegt 5 Gehminuten entfernt von der U2-Station "Stadion". Handelskai, Donau und das Ernst-Happel-Stadion dienen als Bezugspunkte für die leichtere Orientierung von ankommenden Fahrgästen. Die Architektur des Terminals soll sich Flughafen-Gebäuden annähern, gaben Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Vassilakou-Nachfolgerin Birgit Hebein (Grüne) am Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt.

2025 sollen täglich 200 Busse auf dem Bus-Terminal ankommen. Jährlich werden 5 Millionen Passagiere angekündigt sowie 200.00 Ankünfte. 36 Haltestellen entstehen, das Flughafen-ähnliche Gebäude wird zweistöckig sein und wird eine bauliche Verbindung mit dem Stadioncenter der Engerthstrasse bekommen.

Vassilakou: Busbahnhof soll Jobs bringen

Im Erdgeschoß des zweistöckigen Busterminals ist die Abfertigungshalle mit Ticketschalter für Online-Ticketing, Wartehalle, Café und Shops geplant. Auch soll es einen direkten Zugang zum Einkaufszentrum "Stadion Center" geben. Die Busse selbst fahren von Bussteigen im Untergeschoß ab und können direkt auf den Handelskai auffahren bzw. kommen über die Abfahrt der A23 am Terminal an. Insgesamt sind 36 Haltestellen geplant, 200 Busse sollen täglich dort verkehren. Für Vizebürgermeisterin und noch Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou steht fest, dass der Bahnhof eine große ökonomische Chance und auch Jobs in Aussicht stellt.

Fernbus-Terminal ersetzt Sport & Fun Halle

Ankommende Fahrgäste können direkt vom Busterminal auf die U-Bahn oder Wiener-Linien-Busse umsteigen und sind in sieben Minuten in der Innenstadt. Geplant ist auch Bike-Sharing und Car-Sharing direkt am Busterminal. Errichtet wird das neue Gebäude auf 16.500 Quadratmetern an Stelle der bestehenden Sport-&-Fun-Halle, die einen neuen Standort bekommt. Die Stadt rechnet mit einer Planungs- und Bauzeit von rund fünf Jahren, die Kosten werden auf 70 Millionen Euro geschätzt. Die Sport & Fun Halle wird

Vorbilder sind Hamburg und München

Gebaut wird der neue Busterminal von der Wien Holding, die dafür eine eigene Projektgesellschaft gründet. "Die Wien Holding ist auch hier die Umsetzungs-Maschine", erklärte Finanzstadtrat Peter Hanke. "Wir wickeln bereits die Kreuzfahrt-Logistik in Wien ab und werden auch mit den Bussen beweisen, dass wir das können." Der Bahnhof orientiert sich an erfolgreichen Modellen, wie diese in Hamburg und München.

Dritte Säule im Personen-Verkehr

Auch Bürgermeister Michael Ludwig ist von dem Projekt, welches er eine "würdige Visitenkarte" nennt, überzeugt: "Wien ist eine der attraktivsten Städte in Europa was den Tourismus betrifft. Wir haben in den letzten Jahren massiv in den Ausbau der notwendigen Infrastruktur investiert. Dazu gehören der Ausbau des Wiener Flughafens und der neue Hauptbahnhof. Mit dem Bau eines neuen zentralen Fernbus-Terminals setzen wir das nächste Projekt um. Der Busterminal wird die dritte wichtige Säule im Personen-Fernverkehr."



"Wien bekommt endlich einen zentralen Fernbusterminal. Das zentrale Kriterium für die Auswahl des Standortes war, dass die Busse kurze Verkehrswege in der Stadt zurücklegen", meinte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou.

Bündelung aller internationalen Fernbusse

Birgit Hebein, die das Verkehrsressort von Maria Vassilakou ab Juli übernehmen wird, betonte, dass der Busterminal nicht nur ökologische Kriterien erfüllen müsse: "Mir ist auch die Gestaltung der Flächen vor dem Terminal wichtig." Er solle auch einen "Willkommens-Ort" darstellen und für Anrainer nutzbar sein.

Nach dem starken Wachstum der vergangenen Jahre zählt Wien pro Jahr 200.000 Ankünfte und Abfahrten von Fernbussen mit rund fünf Millionen Passagieren. Schon jetzt halten am Bus-Stop in der Leopoldstadt 20 Prozent aller An-und Abfahrten von Fernbussen in Wien. Jeder zweite Fernbus, der nach Wien kommt oder von Wien abfährt, wird aktuell über den Terminal VIB in Erdberg abgefertigt. Die restlichen Fernbusse halten beim Hauptbahnhof und anderen Standorten. Ziel der Stadt ist es, mit dem neuen Terminal künftig alle internationalen Fernbusse zu bündeln.

Wirtschaftskammer lobt das Projekt

"Dass der Terminal nun mit der Standortauswahl im 2. Bezirk endlich in die Umsetzungsphase geht, ist ein großer Erfolg unserer Arbeit und Interessenvertretung", kommentierte Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, die Entscheidung. Davor Sertic, Obmann der Sparte "Transport & Verkehr" in der Wirtschaftskammer, nannte den Standort eine "sehr gute Wahl". Für den Terminal brauche es nun "eine visionäre Architektur, gute Anbindung ans Straßennetz, beheizte Warteräume und Shops für Fahrgäste und Anrainer". (cz/no)