Keine Einigung

Jetzt fix – Mega-Streik kommt auf Österreich zu 

Auch bei der vierten Verhandlungsrunde bei den Metallern konnte am Donnerstag keine Einigung erzielt werden. Jetzt wird gestreikt!

Newsdesk Heute
Jetzt fix – Mega-Streik kommt auf Österreich zu
Weil es keine Verständigung über einen neuen Kollektivvertrag gibt, ist es beschlossene Sache. Es wird gestreikt. Symbolbild.
Max Slovencik / EXPA / picturedesk.com

Wie "Heute" am Donnerstag aus Verhandlungskreisen erfahren hat, brachte auch die vierte Verhandlungsrunde bei den Metallern keine Einigung. Nun macht die Arbeitnehmerseite ihre im Vorfeld angekündigten Drohungen wahr: Ab Montag (6. November 2023) wird gestreikt!

Der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) gibt in einer Aussendung den Gewerkschaften die Schuld am Platzen der Verhandlungen. Man habe zwei deutlich verbesserte KV-Angebote vorgelegt, die von den Arbeitnehmervertretern aber abgelehnt worden seien, moniert der FMTI. 

Die beiden FMTI-Vorschläge im Überblick:

  • Variante 1 – ein Zweijahresabschluss mit einer 10%igen Lohnerhöhung sowie einer Einmalzahlung von 1.500 Euro, aufgeteilt auf zwei Jahre. Zusätzlich wurde ein Vorruhestandsmodell angeboten.
  • Variante 2 – eine durchschnittlichen Lohn- und Gehaltserhöhung von 8,42 %. Diese besteht aus einer Erhöhung der Entgelte um 2,5 % zuzüglich einem monatlichen Fixbetrag von 100 Euro. Dazu kommt eine steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung von 1.050 Euro. Die untersten Beschäftigungsgruppen bekämen laut FMTI mit diesem Modell sogar bis zu 10 % mehr Lohn.

Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: "Wir haben heute unser Angebot deutlich erhöht und besonderen Wert auf die Stärkung der Kaufkraft unserer Beschäftigten gelegt. Die Gewerkschaften haben unser Angebot trotzdem abgelehnt und beharren auf ihrer Forderung nach einer nachhaltigen Lohnerhöhung um 9,6 %."

Mitten in der aktuellen Rezession sei das besonders "unverständlich" und für den Industriestandort Österreich "verantwortungslos und destruktiv", beklagt der Chefverhandler. Knill donnert: "Die Gewerkschaften sind offenbar nur an einer Eskalation interessiert [...]. Die angekündigten Warnstreiks sind verantwortungslos, denn man kann die Rezession nicht wegstreiken."

Streiks "unausweichlich"

Eine öffentliche Reaktion der Gewerkschaften zum heutigen Abbruch folgte umgehend: "Das Vorgehen der Arbeitgeber mit einem derart schwachen Angebot ist respektlos und völlig unangemessen. Die zweijährige Angebotsvariante kommt schon gar nicht infrage, denn wir verhandeln aufgrund gesicherter Wirtschaftsdaten der Vergangenheit, nicht mit der Glaskugel", zeigten sich die beiden Chefverhandler Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) verärgert über dieses "verantwortungslose" Offert.

Die Konsequenz ist klar: "Unsere Forderung von +11,6 Prozent bleibt aufrecht, wir werden ihr jetzt mit Warnstreiks Nachdruck verleihen". Die Betriebe starten ab 6. November in den Arbeitskampf, gestreikt wird je nach Standort am Montag, Dienstag oder Mittwoch.

"Arbeitsniederlegungen sind zu diesem Zeitpunkt unausweichlich. Die Stimmung in den Betrieben ist aufgeheizt, die Beschäftigten fühlen sich von ihren Arbeitgebern im Regen stehen gelassen. Während sich Eigentümer und Manager ihre Dividenden und Boni schon eingesteckt haben, sollen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit der enormen Teuerung allein gelassen werden. Das werden wir so nicht hinnehmen, unsere Antwort sind Warnstreiks", so Binder und Dürtscher weiter.

"Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erkämpfen sich jetzt die Augenhöhe, die ihnen zusteht. Für Spielereien und Verzögerungstaktiken sind sie nicht zu haben", sagen die beiden Gewerkschaften.

Der nächste Verhandlungstermin ist für Donnerstag in genau einer Woche, 9. November, angesetzt.

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