Wirtschaft

EU verrät, wann Standard-Ladekabel für Handys kommt

Lange wurde EU-weit um ein einheitliches Handy-Kabel gerungen. Nun steht ein konkretes Datum fest. Auch Nutzer von anderen Geräten profitieren. 

Nikolaus Pichler
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Welches Ladekabel brauchst du? Das ist je nach Smartphone unterschiedlich.
Welches Ladekabel brauchst du? Das ist je nach Smartphone unterschiedlich.
Pixabay/Tomekwalecki

Handys und zahlreiche andere Elektrogeräte müssen in der EU ab Mitte 2024 eine einheitliche Ladebuchse haben. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich auf USB-C als Standard-Ladebuchse, wie die Leiterin der Verhandlungen, Anna Cavazzini (Grüne), am Dienstag in Straßburg sagte. Ihren Angaben zufolge gilt die Regelung etwa für Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer und tragbare Lautsprecher. Auch die französische Ratspräsidentschaft bestätigte eine Einigung.

Zudem habe das Parlament in den Verhandlungen durchsetzen können, dass beispielsweise auch Laptops, E-Reader, Tastaturen und Computer-Mäuse, Navis, Smartwatches und elektronisches Spielzeug einbezogen werden, solange die Geräte groß genug für einen entsprechenden Anschluss sind – wobei es für Laptops eine längere Übergangsfrist gebe. Auch sei es künftig möglich, Gerät und Ladegerät sowie Ladekabel separat zu kaufen.

"Beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht"

Die EU-Staaten hingegen hätten in den Verhandlungen erreicht, dass das neue Gesetz erst ab Mitte 2024 gilt. Das Parlament habe sich gewünscht, dass die Regeln früher in Kraft treten. Sowohl die EU-Länder als auch das Europaparlament müssen der Einigung noch formell zustimmen. Das gilt aber als Formsache.

    Welches Ladekabel brauchst du? Das ist je nach Smartphone unterschiedlich.
    Welches Ladekabel brauchst du? Das ist je nach Smartphone unterschiedlich.
    Pixabay/Tomekwalecki

    Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßte das Verhandlungsergebnis: "Der beste Abfall ist immer noch der, der gar nicht erst entsteht." Das Vorhaben schone Ressourcen und Nerven der Verbraucher, sagte ein Sprecher. Die im VKU organisierten Unternehmen sind unter anderem für Müllentsorgung zuständig.

    So viel Elektroschrott soll durch Standard-Kabel eingesperrt werden

    Um gesetzliche Vorgaben für Ladekabel – präziser gesagt Ladebuchsen – wird schon lange gerungen. Vor mehr als zehn Jahren brachte die Kommission die Ladekabel-Frage erstmals auf den Plan. 14 Hersteller – unter ihnen auch Apple – einigten sich in einer Selbstverpflichtung auf einen einheitlichen Standard für Handy-Netzteile. Bei den Buchsen in Smartphones und Tablet-Computern blieben von einst mehreren Dutzend Typen noch drei übrig: USB-C, Apples Lightning-Anschluss sowie Micro-USB.

    Angaben der EU-Kommission zufolge könnten durch die Regelung knapp 1.000 Tonnen Elektroschrott eingespart werden. Derzeit fielen jährlich geschätzt 11.000 Tonnen Elektroabfall durch entsorgte und nicht benutzte Ladegeräte an. Kritiker befürchten jedoch, dass der EU-Ansatz ins Leere laufen könnte, da alte Ladegeräte nicht mehr genutzt werden könnten und sich USB-C als Standard für Elektrogeräte in der Vergangenheit ohnehin immer stärker durchgesetzt hat.

    Der Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation im Finanzministerium, Florian Tursky, sagt:

    "Jeder kennt das Problem: Der Akku ist leer, man hat das Ladekabel zu Hause vergessen und die Kolleginnen und Kollegen haben kein passendes Kabel für das eigene Gerät. Dieses Problem wird ab Mitte 2024 der Vergangenheit angehören, denn die EU-Staaten und das Europaparlament haben sich auf USB-C als einheitliches Ladekabel für Elektrogeräte in der EU geeinigt. Ich freue mich, dass es hierbei eine verbindliche Regelung gibt, denn ein einheitliches Ladekabel führt zur Einsparung von knapp 1.000 Tonnen Elektroschrott und sorgt für Erleichterungen im Alltag. Zudem können die Ladekabel anderer Geräte wiederverwendet werden und die Konsumenten sparen so insgesamt rund 250 Mio. Euro.“

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