Wien

Jetzt fix: Wiener S-Bahn fährt bald im 2,5-Minuten-Takt

Am Dienstag wurde das 2. Schieneninfrastrukturpaket im Ausmaß von 2,4 Mrd. Euro vereinbart. Die S-Bahn bekommt dadurch neue Strecken und U-Bahn-Takt.

Leo Stempfl
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Die Wiener S-Bahn soll schon in wenigen Jahren zwischen Hütteldorf und Aspern fahren, auf der Stammstrecke sogar im 2,5-Minuten-Takt.
Die Wiener S-Bahn soll schon in wenigen Jahren zwischen Hütteldorf und Aspern fahren, auf der Stammstrecke sogar im 2,5-Minuten-Takt.
Franz Haas/Bezirksmuseum Leopoldstadt (PID Stadt Wien)

Der Blick reicht weit nach vorne. In diesem Fall bis 2034 – Insgesamt 2,4 Milliarden Euro werden in die Hand genommen, um in den Bahnverkehr der Bundeshauptstadt und der Ostregion zu investieren. Herzstück: Eine "Digitalisierte S-Bahn", die im U-Bahn-Takt unterwegs sein wird. Das haben ÖBB, Klimaministerium und Stadt Wien am Dienstag vereinbart.

Die wesentlichen Eckpunkte des Pakets sind das Upgrade der Wiener S-Bahn-Stammstrecke zwischen Floridsdorf und Meidling, der viergleisige Ausbau der Südstrecke (Meidling-Mödling), zweigleisig wird die Pottendorfer Linie im Bereich Meidling, auf der West-Ost-Achse: wird die Strecke Hütteldorf-Penzing zweigleisig, wodurch kürzere Intervalle für S 45 und S 80 möglich werden.

Neue Haltestellen

Auf der Stammstrecke wird dadurch ab 2027 ein 2,5-Minuten-Takt ermöglicht. Die moderneren und längeren Züge können außerdem mehr Fahrgäste transportieren und bieten mit mehr Sitzplätzen auch einen höheren Reisekomfort. Danach wird durch die Modernisierung auch zwischen Mödling und Meidling ein dichteres Intervall machbar.

Mit der Pottendorfer Linie wird es künftig eine zweite Verbindung zwischen Wien und Wiener Neustadt geben, wodurch die Ballungsräume dazwischen an die Hauptstadt angeknüpft werden. Neuen Haltestelle sind an der Benyastraße zwischen Atzgersdorf und Hetzendorf geplant, sowie in Niederösterreich im Bereich Brunn Europaring. Der Takt wird in Wien fünf, ab Liesing zehn Minuten betragen.

Auch auf der West-Ost-Achse wird durch den Ausbau eine Taktverdichtung ermöglicht. Geplant ist, dass die S 80 künftig alle 15 Minuten von Hütteldorf nach Aspern fährt. Auf der Vorortelinie soll es einen 7,5-Minuten-Takt geben, der Bahnhof Hütteldorf umfassend modernisiert werden. In Baumgarten kommt eine S45-Haltestelle hinzu. Allen Strecken ist gemein, dass schon ab 2026 neue Doppelstockzüge unterwegs sein werden.

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    Arnulf Wolfram, CEO Siemens Mobility Austria, Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien und Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft und Finanzen im Modell des X-Wagens im Infocenter bei der Station Volkstheater in Wien. 
    Arnulf Wolfram, CEO Siemens Mobility Austria, Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien und Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft und Finanzen im Modell des X-Wagens im Infocenter bei der Station Volkstheater in Wien.
    Wiener Linien / Johannes Zinner

    Gewessler, Ludwig, Matthä jubeln

    "Öffi fahren noch attraktiver machen" lautet das Motto von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. "Gemeinsam mit dem KlimaTicket – einem günstigen Angebot für alle Öffis in ganz Österreich – schaffen wir die besten Voraussetzungen fürs Pendeln mit der Bahn. Das ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Klimaschutz."

    Bereits jetzt stolz auf seine Stadt ist Bürgermeister Michael Ludwig. Denn ganze 74 Prozent der Bevölkerung sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs, nur 26 Prozent mit dem eigenen PKW. "Und diesen Anteil wollen wir in Zukunft auch noch deutlich steigern. Wir investieren daher laufend in den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Und auch der Ausbau und die weitere Attraktivierung des Schienennahverkehrs ist dazu eine unverzichtbare Voraussetzung."

    ÖBB-CEO Andreas Matthä: "Künftig soll es heißen: Wenn es schnell gehen soll, besser mit der S-Bahn. Sie ist das leistungsfähige Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs in und durch Wien – und sie wird noch besser. Das bringt den Fahrgästen ein Mehr an Zuverlässigkeit, Qualität und Komfort. Durch die 'digitalisierte S-Bahn' werden dichtere und pünktliche Intervalle im U-Bahntakt ermöglicht. Für die Wiener:innen und Pendler:innen ist es ein Angebot, statt im Stau zu stehen, rasch und pünktlich mit der S-Bahn zu fahren. Das spart heute schon Zeit, Geld und Nerven. Und schont das Klima."