Österreich

Bahnverkehr in Ostregion wird massiv ausgebaut

Die Bundesländer Niederösterreich, Wien und Burgenland einigten sich jetzt darauf, das Angebot bis 2029 um 25 Prozent zu steigern.

Heute Redaktion
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Bild: Josef Bollwein | www.flashface.com

Mega-Öffi-Offensive in der Ostregion! Nach einem Gespräch zwischen den zuständigen Landes- bzw. Stadträten der Bundesländer Niederösterreich, Wien und Burgenland sowie dem Verkehrsminister wurde jetzt ein "Memorandum of Understanding" unterzeichnet, das einen Ausbau des Bahnangebots um knapp ein Viertel der jetzigen Verbindungen garantieren soll.

"Die Sicherstellung und Weiterentwicklung des Bahnangebots leistet einen wesentlichen Beitrag zur Klimastrategie und zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. So wird österreichweit durch die Bestellung der Verkehrsdienstleistungen auf der Schiene im Vergleich zum Individualverkehr von einer Einsparung von insgesamt mehr als 18 Millionen Tonnen CO2 in den nächsten 10 Jahren ausgegangen", erklärt Verkehrsminister Andreas Reichhardt.

Die Fakten

So sollen bis 2029 rund neun Millionen Bahnkilometer mehr gefahren werden, eine Milliarde Euro wird allein in den Ausbau in NÖ investiert.

In NÖ kommen bis 2022 3,5 Millionen Bahnkilometer im Regional- und Nahverkehr hinzu, bis 2029 dann nochmals 3 Millionen. "Diese ergänzen das bestehende Angebot von 32 Mio. Kilometern an Bahn-Angeboten in Niederösterreich", erklärt VP-Landesrat Ludwig Schleritzko. Weiters soll es einen täglichen Stundentakt auf allen Strecken, Taktverdichtungen in der Hauptverkehrszeit und Ausweitungen der Betriebszeiten morgens und abends geben. "Alle Bahnlinien sind künftig ab Wien mit letzter Abfahrt ca. 22:00 Uhr erreichbar (heute sind teilweise die letzten Abfahrten auf Regionalbahnen um 20:00 Uhr). Auf den Hauptstrecken sind künftig die letzten Abfahrten bis Mitternacht", so der VP-Politiker. Auch die Pottendorfer Linie sowie die Südbahn, die Marchegger Ostbahn und die Nordbahn werden ausgebaut, zudem sollen die nö. Regionalbahnen elektrifiziert werden.

In Wien werden einheitliche Takte und teilweise U-Bahn-ähnliche Intervalle geschaffen. Die S-Bahn-Strecke von Meidling nach Floridsdorf soll bereits 2020 rund alle drei bis fünf Minuten bedient werden. Weiters soll es eine halbstündliche Verbindung Aspern-Nord bis Hütteldorf bzw. eine ?-stündlich geführte S50 von Wien Westbahnhof nach Unter Purkersdorf geben, Verbesserungen auf der Vorortelinie (S45; Hütteldorf – Handelskai) und weitere Maßnahmen gibt es bereits ab 2020. Peter Hanke (SPÖ), Wirtschafts-Stadtrat von Wien, ist zufrieden: "Für hunderttausende Pendlerinnen und Pendler ist das ein attraktives Angebot, um bequem und klimaschonend ihren Arbeitsplatz zu erreichen."

Auch das Burgenland wird besser an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Ab 2o20 werden Taktlücken auf der Strecke Wien Hauptbahnhof – Bruck/Leitha – Kittsee bzw. Neusiedl geschlossen. Ab Dezember 2019 soll es zudem zusätzliche Verbindungen aus Wien auf der Strecke Wulkaprodersdorf – Deutschkreutz geben.

"Mit der Verdichtung des Zugangebotes werden zusätzliche Anreize für tausende Burgenländerinnen und Burgenländer geschaffen, auf die Bahn umzusteigen und bequem von daheim in die Arbeit und wieder retour zu kommen. Zugleich arbeiten wir gerade an einer neuen Buslinie, die das Südburgenland mit Graz verbindet, um gleichzeitig Verbesserungen auch in dieser Region bieten zu können", so der burgenländische Infrastruktur-Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ).