Österreich

Jetzt große Petition gegen Fischotter-Abschüsse

Heute Redaktion
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Bild: Wikipedia

Die Tierschutzorganisationen WWF und Vier Pfoten wollen dutzende Fischotter vor dem Tod bewahren. Sie starteten jetzt eine große Petition gegen die Abschuss-Verordnungen.

Bereits seit Jahren ist der Fischotter in Niederösterreich ein heißes Thema. Die geschützten Tiere sind der Fischwirtschaft ein Dorn im Auge, durch die mittlerweile konstant wachsenden Bestände seien wiederum Bachforelle & Co. gefährdet. Aus diesem Grund erlaubte das Land NÖ den Abschuss einer gewissen Anzahl der herzigen Profischwimmer.

Doch Tierschutzorganisationen liefen Sturm, konnten vor Gericht zwischenzeitlich auch Erfolge erzielen, die Bescheide wurden aufgehoben.

180 Otter in drei Jahren

Eine neue Verordnung musste her – und die kann in den nächsten drei Jahren bis zu 180 Fischotter zum Abschuss freigeben. Und erneut wehren sich WWF und Vier Pfoten – diesmal gemeinsam. Kaum werde der Fischotter in Österreich langsam wieder heimisch, "tritt die Politik den Tier- und Naturschutz erneut mit Füßen", ärgert man sich.

Auch in Kärnten dürfen pro Jahr bis zu 43 Fischotter abgeschossen werden.

"Ein großer Naturschutzerfolg ist in Gefahr. Niederösterreich und Kärnten handeln willkürlich und ignorieren europäisches Naturschutzrecht. Aus kurzsichtigem Profitstreben wird der Fischotter abgeschossen anstatt endlich unsere heimischen Flüsse und Fische besser zu schützen. Dieses Vorgehen ist rücksichtslos, löst kein einziges Problem und verursacht nur unnötiges Tierleid", heißt es in einer Aussendung.

Start von Online-Petition

Aus diesem Grund wird nun eine große Petition gestartet – unterschreiben kannst du hier . Sie richtet sich an NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Kärntens Landeschef Peter Kaiser (SPÖ).

Laut den Vereinen liege der Rückgang der Fischpopulation zudem nicht an Fischottern, sondern an der starken Verbauung, der Regulierung und Verschmutzung von Flüssen und Seen.

"Fischotter-Abschüsse sollen offensichtlich von den eigenen Versäumnissen ablenken. Denn wer heimische Wildfische schützen will, muss zuerst ihre Lebensräume bewahren und sanieren. Das untermauern selbst die eigenen Untersuchungen der Bundesländer. Dennoch passiert hier immer noch viel zu wenig", kritisiert WWF-Artenschutzexpertin Christina Wolf-Petre.

Junge in Gefahr

Die Fischotter seien zudem die "Gesundheitspolizei" und halten Wildfischbestände gesund.

"Paarungen sind bei Ottern ganzjährig möglich. Wird eine säugende Fischotter-Mutter getötet, bleiben ihre Jungtiere zurück und verenden elendiglich. Abschüsse und sogar der Einsatz von Totschlagfallen sind bereits jetzt traurige Realität. Dass derart skrupellos Tierleid in Kauf genommen wird, muss entschieden bekämpft werden", so Martina Pluda, Kampagnenleiterin von Vier Pfoten.