Österreich

Jetzt hat Meischberger Betrugsverfahren am Hals

Heute Redaktion
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Der Buwog-Lobbyist Walter Meischberger hat wegen des Verkaufs seiner Villa im Wiener Nobelbezirk Döbling strafrechtliche Probleme. Der Käufer, eine Erwerbsgesellschaft, hat Anzeige erstattet. Der Korruptionsstaatsanwalt ermittelt laut "Standard" wegen Betrugsverdachts. Meischberger weist die Vorwürfe zurück.

Der Buwog-Lobbyist Walter Meischberger hat wegen des Verkaufs seiner Villa im Wiener Nobelbezirk Döbling strafrechtliche Probleme. Der Käufer, eine Erwerbsgesellschaft, hat Anzeige erstattet. Der Korruptionsstaatsanwalt ermittelt laut "Standard" wegen Betrugsverdachts. Meischberger weist die Vorwürfe zurück. 

Um die Villa, in der auch Meischbergers Agentur ZehnVierzig untergebracht ist, läuft auf der einen Seite ein Zivilrechtsstreit. Der frühere FPÖ-Generalsekretär und Geschäftspartner von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser hat die Villa 2011 verkauft, um seine Steuern, die sich aus der 7,7-Mio.-Euro-Provision aus der Buwog-Privatisierung ergeben, zu bezahlen. Das Ganze liegt bei Gericht, weil Meischberger den Deal mangels Barem und entgegen Vertragsklauseln weder rückabwickelt noch das Haus räumt. Seiner Meinung nach gehört die Villa noch ihm.

Meischberger kann vorerst bleiben

Nun hat aber das Bezirksgericht Wien-Döbling seinem Antrag auf Aufschiebung der stattgegeben. Sein Anwalt Thomas Pfaller hat gegen den Beschluss, mit dem das Gericht Meischberger den Erlag von 56.000 Euro bzw. seiner Agentur einen von 21.000 Euro auferlegt hat, Rekurs erhoben. Der Zivilrechtsstreit geht weiter.

Betrug wegen Kredits

An der Strafrechtsfront auf der anderen Seite geht es um Betrugsverdacht. Anzeige hatte der Käufer, also die Erwerbsgesellschaft erstattet, hinter der Epamedia-Gründer Heinrich Schuster stehen soll. Die Vorwürfe der Villenverkäuferin drehen sich unter anderem um das Darlehen bei der Hypo Vorarlberg, mit dem die Immobilie belastet ist.

Villa höher belastet als angegeben

Laut Anzeige hat Meischberger beim Verkauf an die Erwerbsgesellschaft von 900.000 Euro Kredit gesprochen, tatsächlich sollen aber noch 1.027.197,31 Euro offen gewesen sein. Meischberger soll die Erwerberin über seine Kreditverbindlichkeiten "bewusst getäuscht" und "seit Jahr und Tag nicht in der Lage sein, seine Verbindlichkeiten zu begleichen", so die Anwürfe.

Meischbergers Anwalt geht dem Zeitungsbericht zufolge von einer Einstellung des Verfahrens aus, da diese keine strafrechtlichen Tatbestände, sondern lediglich Zivilrecht tangierten.