Steiermark

"Jetzt homs erm" – Trafikant nach Festnahme erleichtert

Der Pannenräuber aus der Grazer Trafik ist gefasst. Das sorgt auch bei jenem Trafikanten, der den Mann kreativ abgewimmelt hatte, für Erleichterung.

Christian Tomsits
Marco Koller (41) konnte den bewaffneten Räuber in seiner Trafik überlisten.
Marco Koller (41) konnte den bewaffneten Räuber in seiner Trafik überlisten.
LPD Steiermark, privat

"Jetzt homs erm. San ma froh, dass er gefasst ist", schnauft Kult-Trafikant Marco Koller (41) nach Bekanntgabe der Festnahme des Pannen-Räubers erstmal tief durch. Am Mittwoch hatte die Polizei Steiermark vermeldet, dass der Serienräuber, der es auch in seiner Trafik in Graz-Mariatrost versucht hatte, nun in U-Haft sitzt – wir berichteten.

Der schlagfertige Trafikant hier mit seiner Ehefrau Veronika hinter dem Tresen
Der schlagfertige Trafikant hier mit seiner Ehefrau Veronika hinter dem Tresen
privat

Anonymer Hinweis brachte Ermittlungs-Erfolg

Der mittlerweile weltweit bekannte Pannen-Räuber soll zwischen 18. März und 10. August 2023 zwei Mal im Burgenland und insgesamt fünf Mal in der Steiermark zugeschlagen und bewaffnete Raufüberfälle in Tankstellen, Trafiken und einem Wettcafé verübt haben. Nur beim Shop des Steirers musste der Verdächtige ohne Beute fliehen. Ein anonymer Hinweis führte nun zur Festnahme.

Kollers Mitarbeiterin und er hatten beim überfall am 9. August instinktiv gelassen auf den Mann mit der Waffe reagiert.  "I wüll des Geld haben", sagte er. "Wos wüllst?", antwortete die Angestellte. "Des gonze Geld", wiederholte der Räuber. "Jo, genau", meinte die Angestellte sarkastisch, drehte sich zum Vorgesetzten. "Chef?" – "Jo?" – "Des is a Überfoll", sagte sie gelassen.

Überwachungsvideo ging viral

"Du hättest früher kommen müssen", rief Marco Koller schlagfertig. Nun sei es zu spät, da ab Punkt 18 Uhr die Registrierkasse nicht mehr aufgehen würde, so der 41-Jährige cool. Der Bewaffnete glaubte ihm den Schmäh und zog enttäuscht ab. Das Überwachungsvideo des skurrilen Vorfalls ging viral und brachte Menschen rund den Globus zum Schmunzeln.

"Ob ich damals richtig oder nicht gehandelt habe, sei dahingestellt", blickt er auf den sehr potenziell gefährlichen Vorfall zurück. "Aber ich habe instinktiv gehandelt und erkannt, dass er nicht aggressiv war."

Seither würden ihn viele Kunden auf die riskante Aktion ansprechen – "A bissl geht mir das schon auf die Nerven", meinte der Trafikant zu "Heute". Seiner Mitarbeiterin und ihm gehe es zum Glück gut. Doch im Endeffekt: "Irgendwie tut der Mann mir auch leid. Es ist sicherlich auch eine menschliche Tragödie, dass er so vom rechten Weg abgekommen ist", meinte Koller mitfühlend.

Verdächtiger ist in U-Haft

Der 35-jährige mutmaßliche Serienräuber gestand bei seiner Vernehmung übrigens umfassend und gab an, die sieben angeführten Raubüberfälle auf Grund seiner "prekären finanziellen Situation" verübt zu haben. Die gesamte Raubbeute sei inzwischen verpulvert. Nun sitzt der Mann in der Justizanstalt Graz-Jakomini und soll in weiterer Folge nach Eisenstadt überstellt werden. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

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