Österreich

Jetzt kann Dubai-Arzt nie mehr auf Urlaub fahren

Heute Redaktion
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Kein Happy-End im Mordprozess gegen Arzt Eugen Adelsmayr (53) in Dubai. Der Mediziner wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Jetzt zittert Adelsmayr vor einem internationalen Haftbefehl.

Geschockt sitzt Eugen Adelsmayr (53) in seinem Haus in Bad Ischl (OÖ). Der Intensivmediziner wurde Sonntag in Dubai in Abwesenheit wegen "Mordes" schuldig befunden, weil er einem gelähmten Patienten Sterbehilfe geleistet haben soll. Die Strafe: Nun zittert Adelsmayr vor einem internationalen Haftbefehl. Denn: Wird nach ihm gefahndet, kann er kaum noch reisen. Vor allem Urlaube in arabischen Ländern, der Türkei oder Fernreisen wären undenkbar. "Jeder Staat könnte mich festnehmen", so Adelsmayr. Nur innerhalb der EU wäre er noch sicher.

Das verrückte Urteil traf den Arzt wie ein Schlag ins Gesicht. "", seufzt er. Der Oberösterreicher hatte immer seine Unschuld beteuert und ein belastendes Gutachten als Fälschung entlarvt. Umso größer jetzt der Schreck. Unerklärlich auch: Ein Kollege aus Indien wurde freigesprochen, obwohl er Adelsmayrs Vollstrecker gewesen sein soll.

Der Verurteilte kann von Österreich aus keine Berufung einlegen. Damit wird der Richterspruch wohl rechtskräftig werden. Adelsmayr: "Mein Leben steht Kopf."

Dr. Adelsmayr im Interview: "Ich stehe unter Schock"

"Heute": Was sagen Sie zu Ihrer Verurteilung?

Eugen Adelsmayr: Ich stehe unter Schock. Das Urteil ist nicht erklärbar – der Ausführende wird freigesprochen und ich bekomme lebenslang. Der ganze Prozess war eine Farce. Ich war zwei Tage vor dem Tod des Patienten gar nicht mehr im Dienst.

"Heute": Werden Sie nach Dubai fliegen, um Berufung einzulegen?

Adelsmayr: Nein, das kommt nicht in Frage. So ein Schritt wäre lebensgefährlich.

"Heute": Fürchten Sie, nie mehr reisen zu können?

Adelsmayr: Natürlich. Denn mir droht jetzt ein internationaler Haftbefehl.

Thomas Peterthalner

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