Politik

Jetzt packt Hochegger zu Telekom aus

Der Lobbyist Peter Hochegger hat sein Schweigen gebrochen - und patzt alle Parteien im Zusammenhang mit der Telekom-Affäre an.

Heute Redaktion
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Er selbst sieht sich strafrechtlich unschuldig, gibt aber moralische Fehler zu.



Hochegger betont in einem Interview mit "News", dass der Skandal rund um Schmiergeldzahlungen bei der Telekom Austria nicht nur die ehemalige schwarz-blauen-Regierung betroffen habe, sondern alle Parteien.



Demnach habe die Lobbying-Zusammenarbeit mit der SPÖ begonnen, die Einfluss auf die Bestellung der Telekom-Kontroll-Kommission genommen habe. Hier habe er im Sinne der Telekom einen SPÖ-Politiker als Mitglied vorgeschlagen, der dann auch das Rennen gemacht habe.
Hochegger über Meischberger

Hochegger geht auch näher auf die Rolle von Walter Meischberger (FPÖ) ein, sein ehemaliger enger Geschäftspartner, etwa bei der Privatisierung der Buwog. "Er hat mir die Raiffeisen Centrobank als Kunden gebracht und war im ORF-Stiftungsrat (...) Er hatte auch einen tollen Zugang zur ÖIAG. Ich hatte mehrmals wahrgenommen, dass er von allen ÖVP-Ministern, auch von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, immer freundlichst begrüßt wurde", so Hochegger in "News".
Hochegger über Langthaler

Kontakte soll es auch zur ehemaligen Grünen Spitzenpolitikerin Monika Langthaler gegeben haben. "Langthaler hat nicht nur beste Konktakte zu den Grünen, sondern auch zur ÖVP Niederösterreich. Sie war sicher eine wertvolle Kommunikationsplattform für die Telekom", so Hochegger.
Hochegger über Gorbach

Hochegger nimmt auch zu seinen Kontakten mit dem ehemaligen Vizekanzler Hubert Gorbach (FPÖ/BZÖ) im "News"-Interview Stellung. Demnach wurde Gorbach von der Telekom Austria zu Hochegger geschickt, damit ihm dieser dabei behilflich ist, den Weg in die Selbstständigkeit nach der Politikerkarriere zu schaffen. Allerdings habe sich die Zusammenarbeit mit Gorbach als wenig ergiebig herausgestellt.
Zu seiner jetzigen Situation meinte Hochegger, der einst einer der mächtigsten PR-Chefs des Landes war: "Heute bin ich fast Privatmensch, hab Zeit für mich. Es geht mir einigermaßen gut."