Ukraine

Jetzt spricht China plötzlich von Friedensinitiative 

China hat bei einer Sicherheitskonferenz eine Friedensinitiative für ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine angekündigt.

Während seiner Rede an der Münchner Sicherheitskonferenz kündigte der chinesische Außenminister Wang Yi eine Friedensinitiative für die Ukraine an.
Während seiner Rede an der Münchner Sicherheitskonferenz kündigte der chinesische Außenminister Wang Yi eine Friedensinitiative für die Ukraine an.
REUTERS

"Wir werden etwas vorlegen. Und zwar die chinesische Position zur politischen Beilegung der Ukraine-Krise", sagte Chinas oberster Außenpolitiker Wang Yi laut offizieller Übersetzung am Samstag auf der Sicherheitskonferenz in München. In naher Zukunft werde China ein Positionspapier zur politischen Beilegung des Konflikts vorlegen. Wang Yi rief zu einer friedlichen Konfliktlösung durch Dialog und Konsultationen auf. Probleme zwischen Ländern sollten nicht durch Druck oder unilaterale Sanktionen gelöst werden. Dies sei kontraproduktiv, "denn das führt zu endlosen Schwierigkeiten".

Dialog und Konsultationen sollten nicht nachlassen, wie hart die Spannungen auch seien. "Dem Frieden sollte doch eine Chance gewährt werden." Ziel Chinas sei es deshalb, Friedensgespräche zu ermöglichen, wie Wang mitteilte. Nach der Ankündigung eines chinesischen Friedensplans hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba für sein Land jegliche Gebietsverluste kategorisch ausgeschlossen. Es sei auch im Interesse der Ukraine, dass China eine Rolle bei der Suche nach Frieden spiele, die territoriale Integrität der Ukraine sei aber nicht verhandelbar, sagte Kuleba am Samstag.

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    Die Ukraine fordert anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz auch Streumunition und Phosphor-Brandwaffen.
    Die Ukraine fordert anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz auch Streumunition und Phosphor-Brandwaffen.
    imago images/ZUMA Wire

    "Keine Kompromiss"

    "Es sind keine Kompromisse möglich, nicht über den geringsten Quadratmeter." Kuleba betonte, er werde sich noch vor der Abreise von Wang Yi mit ihm in München treffen und über die Details seiner Initiative sprechen. Für sein Land stehe aber fest, dass es keinem Friedensplan "um jeden Preis" zustimmen werde. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigten, dass mit Russland keine Kompromisse möglich seien.

    Befürchtungen, der Krieg werde sich zu einem "eingefrorenen Konflikt" entwickeln, teilte Kuleba ausdrücklich nicht. Am Ende werde eine der beiden Kriegsparteien gewinnen und er sei sich sicher, dass dies die Ukraine sei, sagte er auf Nachfrage. Es brauche ferner nicht nur für die Zukunft der Ukraine, sondern für die des gesamten Kontinents eine neue "langfristige Sicherheitsarchitektur".