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Jetzt werden 28 Särge nach Belgien gebracht

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Die 28 Todesopfer des schweren Busunglücks in der Schweiz sind auf dem Weg nach Belgien. Zwei Transportmaschinen der belgischen Armee mit den Särgen an Bord verließen am Freitag den Flughafen des schweizerischen Ortes Sitten.

Ein drittes Flugzeug mit Material und Ausrüstung folgte wenig später. Die Maschinen nahmen Kurs auf den Militärflughafen Melsbroek bei Brüssel. Sechs der 24 verletzten Kinder wurden gemeinsam mit ihren Angehörigen in der Nacht auf Freitag nach Brüssel geflogen.

Im Gegensatz zu ersten Angaben sei keines der Kinder per Auto gereist. 14 andere Kinder könnten noch im Laufe des Freitags nach Belgien geflogen werden. In der Schweiz sollten unterdessen die genaueren Untersuchungen des Unfallwracks beginnen.

DVD-Wechsel als Unglücksursache?

Belgische Medienberichte, wonach der Fahrer des Busses durch das Wechseln einer DVD abgelenkt worden sei, wurden von der belgischen Busvereinigung FBAA und der Firma Toptours, der Besitzerin des Unglücksbusses, zurückgewiesen.

Die jungen Passagiere, die dies berichteten, hätten gar keine Sicht auf die Fahrerkabine gehabt. Die Polizei sprach von einer "reinen Spekulation". Die Schweizer Behörden gehen zunächst weiter von den drei bisher genannten Thesen aus: eine technische Panne, menschliches Versagen oder ein akutes Gesundheitsproblem des Fahrers.

Das Schweizer Bundesamt für Strassen (ASTRA) beauftragte Experten, die Baunormen für Tunnel unter die Lupe zu nehmen. Konkret werde die Norm mit rechtwinkligen Mauern bei Notfall-Ausbuchtungen in Tunneln untersucht, sagte ASTRA-Sprecher Michael Müller.

Nach Angaben des Bundesamts war die Nothaltebucht in dem Autobahntunnel bei Siders, auf deren Betonwand der Bus Dienstagabend frontal aufprallte, mit einem Randstreifen und einer Leitplanke nach geltenden EU-Normen ausgestattet. Bei dem Unglück am Dienstagabend waren 22 Kinder und sechs Erwachsene getötet worden.

Belgien und die Niederlande trauerten am Freitag offiziell. Belgiens Regierung hat eine Schweigeminute für 11.00 Uhr angesetzt. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutter ordnete an, Flaggen auf offiziellen Gebäuden auf halbmast zu setzen.