Österreich

Jihadisten-Prozess: Alle zehn Islamisten schuldig

Heute Redaktion
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Die Urteile im Jihadisten-Prozess sind da: Am Wiener Landesgericht wurden am Dienstag Mittag alle zehn Angeklagten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Sie wollten sich der Terrororganisation Islamischer Staat anschließen.

Die Urteile im sind da: Am Wiener Landesgericht wurden am Dienstag Mittag alle zehn Angeklagten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Sie wollten sich der Terrororganisation Islamischer Staat anschließen.
Die Haftstrafen der neun Tschetschenen bewegen sich zwischen 19 Monaten und drei Jahren unbedingt. Einzig der zum Tatzeitpunkt erst 17-Jährige kam mit einem Jahr bedingt davon. Der türkische Chauffeur fasste drei Jahre Haft aus, da der Senat davon ausging, dass er nicht zum ersten Mal als Fahrer für kampfwillige Islamisten agiert hat.

Die insgesamt zehn Angeklagten im Alter zwischen 17 und 27 Jahren mussten sich wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung verantworten. Sie wurden am 18. August 2014 an der Grenze festgenommen, als sie über die Türkei nach Syrien reisen wollten, um sich dem bewaffneten Jihad anzuschließen.

Unter den Angeklagten befand sich auch ein strenggläubiges Paar, das behauptet hatte, nur friedlich auf dem Gebiet des IS leben zu wollen, um Anfeindungen in Österreich zu entgehen. Drei andere Angeklagte hatten behauptet, auf Urlaub fliegen zu wollen.

Neun der zehn Angeklagten befanden sich seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft. Einzig ein mittlerweile 18-jähriger Angeklagter musste die letzten zehn Monate nicht in U-Haft sitzen, er ist einem psychiatrischen Gutachten zufolge wegen am eigenen Leib erlebter kriegerischer Ereignisse in Tschetschenien traumatisiert.
Kennengelernt hatte sich die Gruppe in der Altun-Alem-Moschee in Wien-Leopoldstadt. Dort sollen sie sich auch radikalisiert haben und den Entschluss gefasst haben, sich der Terrororganisation Islamischer Staat anzuschließen.

Der Prozess hat unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden, neben Schleusen im Eingangsbereich gab es auch mobile Geräte vor dem Großen Schwurgerichtssaal. 30 Polizisten bewachten die Angeklagten ununterbrochen, Foto- und Filmaufnahmen waren verboten.