Wirtschaft

Job-Abbau bei Siemens: Betriebsrat "hinterfragt alles"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Siemens VAI-Betriebsrats-Chef, Gerhard Bayer, bleibt nach dem angekündigten Abbau von fast 300 Mitarbeitern am Standort Linz nicht untätig. Er gesteht zwar zu, dass die schlechte Auftragslage Grund für die Personalreduktion sein mag. "Aber wir werden alles hinterfragen - Betriebszahlen und Markteinschätzung. Wir wollen genaue Informationen von der Geschäftsführung", so Bayer.

am Standort Linz nicht untätig. Er gesteht zwar zu, dass die schlechte Auftragslage Grund für die Personalreduktion sein mag. "Aber wir werden alles hinterfragen - Betriebszahlen und Markteinschätzung. Wir wollen genaue Informationen von der Geschäftsführung", so Bayer.

Die Belegschaft habe zwar gewusst, dass es eine Streichung von Arbeitsplätzen geben werde. Nun sei sie aber Gewissheit, und es seien mehr als erwartet. "Das ist eine andere Situation", stellte Bayer fest. Jetzt sei zügig ein Sozialplan zu erledigen. Zunächst verlange die Belegschaftsvertretung von den Führungskräften bis September eine Namensliste der Personen, die zur Kündigung vorgesehen seien. "Derzeit fragt sich jede Familie der VAI-Mitarbeiter, ob sie betroffen ist oder nicht. Und das in der Urlaubszeit", schilderte Bayer die Unsicherheit.

Anschließend werde der Betriebsrat die soziale Verträglichkeit bei jeder einzelnen Kündigung prüfen. Der Sozialplan sollte im Herbst und bis zum Jahresende vollzogen werden, gibt der Betriebsrat zum Zeitplan vor.

Der oberösterreichische ÖVP-Landeshauptmann Josef Pühringer versicherte: "Wir lassen die vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter nicht im Stich". Jetzt gehe es darum, den Betroffenen rasch zu helfen. Das Land werde sich an den sozialen Abfederungen beteiligen. Kernelement des Sozialplans sei die Stahlstiftung mit Existenzsicherung und Weiterbildung.

Die Landes-SPÖ fordert ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik. Die Roten wünschen sich unter anderem wieder einen Industriebeteiligungsfonds und ein Konjunkturpaket. Die FPÖ will mehr Förderung für kleinere Betriebe.