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Biden: "Corona fordert mehr Tote als 2. Weltkrieg"

Nach einem Monat im Amt steht dem neuen Präsidenten Joe Biden ein trauriger Rekord bevor. Fast 500.000 Menschen hat Corona das Leben gekostet.

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"500.000 Menschen – das sind fast 70.000 mehr als alle Amerikaner, die im Zweiten Weltkrieg in einem Zeitraum von vier Jahren gestorben sind", sagte US-Präsident Joe Biden.
"500.000 Menschen – das sind fast 70.000 mehr als alle Amerikaner, die im Zweiten Weltkrieg in einem Zeitraum von vier Jahren gestorben sind", sagte US-Präsident Joe Biden.
Bob Owen / Zuma / picturedesk.com

An diesem Montag dürften die USA die traurige Schwelle von einer halben Million Corona-Toten überschreiten. Bis Sonntagabend (Ortszeit) wurden Daten der Universität Johns Hopkins zufolge bereits 499.000 Todesfälle nach einer Corona-Infektion registriert – in keinem anderen Land der Welt hat es in absoluten Zahlen so viele bestätigte Covid-Todesfälle gegeben wie in den USA.

Die Zahl der Neuinfektionen in den USA geht zwar deutlich zurück und jeden Tag werden im Schnitt rund 1,7 Millionen Menschen geimpft. Im Kampf zur Eindämmung der Pandemie gibt es daher vorsichtigen Grund zur Hoffnung. Doch wegen der gefährlichen Virus-Varianten könnte es neue Rückschläge geben. Aktuell sterben in den USA durchschnittlich pro Tag mehr als 2.000 Menschen nach einer Infektion. Einem viel beachteten Modell zufolge soll die Zahl der Corona-Toten bis Ende Mai noch auf fast 600.000 ansteigen.

Mehr Tote als im 2. Weltkrieg

"500.000 Menschen – das sind fast 70.000 mehr als alle Amerikaner, die im Zweiten Weltkrieg in einem Zeitraum von vier Jahren gestorben sind", sagte US-Präsident Joe Biden.

"All die Trauer, all der Kummer, all das Leid", sagte der Demokrat bereits am Freitag. Am Montagabend (um Mitternacht auf Dienstag) wollte Biden sich in einer Rede im Weißen Haus zur Zahl der Corona-Opfer äußern, gefolgt von einem Moment der Stille und dem Anzünden von Kerzen. Dabei sollten ihn unter anderem First Lady Jill Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris begleiten.

Biden will vorwärts machen

Biden macht bei der Impfkampagne seit seinem Amtsantritt vor einem Monat massiv Druck – und das mit Erfolg. Die Regierung hat die wöchentlichen Impfstofflieferungen an die Bundesstaaten deutlich gesteigert und zuverlässiger gemacht. Zudem mobilisierte Biden für große Impfzentren Tausende Soldaten des US-Militärs und Ressourcen der Katastrophenschutzbehörde Fema.

In den USA haben seit Mitte Dezember bereits rund 44 Millionen Menschen mindestens eine Impfung bekommen, was gut 13 Prozent der Bevölkerung entspricht. Knapp 19 Millionen Menschen haben bereits beide nötigen Dosen bekommen, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC zeigen. Die Regierung bekomme von den Herstellern Moderna und Pfizer/Biontech bis Ende Juli rund 600 Millionen Dosen Impfstoff, was für alle Erwachsenen im Land ausreichend wäre.

Aufholjagd nach Trump

In keinem anderen Land der Welt hat es in absoluten Zahlen so viele bestätigte Corona-Todesfälle gegeben wie in den USA. In den USA lief in Bezug auf die Pandemie vieles schief. Zu Beginn leugnete der damalige Präsident Donald Trump die von dem Virus ausgehende Gefahr, dann setzte er sich ohne wissenschaftliche Belege für bestimmte Medikamente als vermeintliche Wundermittel ein. Zudem ließ er bis zuletzt erkennen, dass er das Tragen von Masken eher lästig fand.

Viele Experten werfen Trump vor, sich gar nicht mehr um die Eindämmung der Pandemie bemüht zu haben. Er wollte keine Auflagen mehr, keinen Lockdown – er wollte die Wirtschaft wieder ankurbeln. Dafür setzte er auch auf Impfstoffe. Diese Wette ging auf.

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