Szene

Joko & Klaas zeigen grauenvolle Moria-Szenen im Live-TV

Die Spaßvögel Joko und Klaas durften am Mittwoch ihrer Kreativität 15 Minuten freien Lauf lassen. Und diese nutzten sie anders als erwartet.

David Slomo
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Die zwei wollten ihre Zeit für eine besondere Sache nutzen.
Die zwei wollten ihre Zeit für eine besondere Sache nutzen.
picturedesk

Sie gelten als die  Clowns von Prosieben. Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf sind wohl für jeden Spaß zu haben. Das beweisen sie auch immer wieder in ihren Shows. Zuletzt stellten sie ihren Humor am Dienstag in "Joko und Klaas gegen Prosieben" unter beweis. Der Gag der Sendung: Wenn sie gewinnen, bekommen sie am Folgetag 15 Minuten Sendezeit zur Primetime, in denen sie tun dürfen, was sie wollen.

Diese Minuten nutzen sie üblicherweise auch für Klamauk und Scherze. In dieser Woche schlugen sie aber ernste Töne an. Kurz nach 20.15 Uhr schaltete das Bild in eine dunkle Lagerhalle, in welcher Joko und Klaas standen und erklärten, dass sie eigentlich andere Bilder zeigen wollten. Doch die vergangenen Wochen sorgten dafür, dass sie sich umentschieden haben. 

"Man wollte uns zurücklassen"

Klaas warnte die Zuseher vor: "Wenn das Eltern gerade mit Kindern schauen, dann sollten die Kinder jetzt wegschauen." Zwar würde man auch in den folgenden Sequenzen jüngere Menschen sehen, doch die Clips seien nicht für die Kleinen geeignet.

Die Szene wechselte zu einem jungen Mann, der sich selbst mit dem Handy filmte. Er erklärte, dass er vor einigen Wochen auf der griechischen Insel Moria ankam. Und zwar gerade noch so. Wegen dem Krieg floh er aus seiner Heimat und hoffte in Europa anzukommen, erzählte er. Er entschied sich für den Weg übers Meer. Mittlerweile bereue er seine Entscheidung. Man hätte dafür gesorgt, dass das Boot auf dem er sich befand, kaputt ging. Im Anschluss seien Schiffe und Hubschrauber, die bereits in ihrer Nähe waren von ihnen davon gefahren. "Man wollte uns zurücklassen", so der junge Mann.

Schreie und weinende Kinder

Ihm gelang es schließlich doch an Land zu kommen. Er fühlte sich erleichtert und seine Hoffnung kam wieder zurück - nur um kurze Zeit später wieder zu verschwinden. In den Folgeszenen sah man Bilder aus dem Flüchtlingslager, die deutlich machten, unter welchen Umständen die Menschen dort leben mussten. Es gab weder Strom, noch Wasser. Die Sanitär-Anlagen hatten keinerlei Hygiene-Standards. 

Kurz darauf sah man Handy-Aufnahmen von den verheerenden Bränden in Moria. Menschen liefen schreiend durch das Lager, fürchteten um ihr Leben. Vor allem Kinder-Schreie waren in den Sequenzen zu hören. Der junge Mann am Handy erklärt, dass die Polizei vor Ort aber dafür sorgte, dass die Menschen nicht fliehen konnten. Mithilfe von Pfefferspray und Schlagstöcken schlugen sie die Flüchtlinge zurück. Die größten Opfer der gewalttätigen Szenen: erneut die Kinder. Videos wurden gezeigt, in denen die Gesichter der Kleinsten mit Wasser gereinigt werden, während sie fürchterlich weinen. Dabei ist zu sehen, wie die Kinder verletzt wurden.

Joko und Klaas melden sich nicht mehr zu Wort. Lediglich im letzten Bild rufen sie dazu auf, die Menschen nicht zurück zu lassen und stellen die Frage in den Raum: "Ist das Europa?"