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Jonas Kaufmann: Wie dunkel darf Otello sein?

Jonas Kaufmann ist auf dem Cover seiner neuen CD Verdi Otello mit dunklerer Hautfarbe nachgedunkelt worden und sorgt für Diskussionen in der Szene.

Heute Redaktion
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Kaufmanns Hautfarbe wurde digital verdunkelt.
Kaufmanns Hautfarbe wurde digital verdunkelt.
Gregor Hohenberg / Sony Classical

Die neue CD "Otello" von Startenor Jonas Kaufmann ist gerade erst erschienen, sorgt aber schon für jede Menge Gesprächsstoff. Und zwar nicht wegen der Musik. Denn gesanglich ist der 50-jährige Münchner wahrscheinlich die beste Titelfigur von Verdis Oper seit Plácido Domingo. Problematisch ist nur Kaufmanns digital verdunkelte Hautfarbe auf dem Cover.

Haut am Cover wirkt dunkler

Natürlich handelt es sich bei der Rolle von Otello, (oder Othello, wie der "Mohr von Venedig" in der Vorlage von Shakespeare hieß) um einen Schwarzen. Aber das Dunkelfärben eines Sängers, das früher bei dieser Rolle durchaus üblich war, gilt schon lange als verpöntes "Black Facing". Kaufmann, der nie "verdunkelt" aufgetreten ist, hat mit dem Cover selbst nichts zu tun.

"Die Hautfarbe ist bei 'Otello' gar nicht wichtig"

sagte er in einem Pressegespräch gestern, "hier geht es nur ums Anderssein. Vorlage soll ja ein Sizilianer namens Moro oder so gewesen sein, aus dem erst später der 'Mohr' wurde." Das Spiel mit dem per Photoshop verdunkelten Hautton sorgt natürlich für PR. War das nötig?

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