Szene

Jopie startete seine Karriere in Wien

Heute Redaktion
Teilen

Der verstorbene Schauspieler Johannes Heesters wird von den Deutschen gerne als einer der ihren betrachtet, feierte er doch einige seiner größten Erfolge in Deutschland. Seine Weltkarriere startete der Mime jedoch von Wien aus, wo er 1934 erstmals als Symon im "Bettelstudent" in der Volksoper auf der Bühne stand und über Nacht zum Publikumsliebling wurde.

wird von den Deutschen gerne als einer der ihren betrachtet, feierte er doch einige seiner größten Erfolge in Deutschland. Seine Weltkarriere startete der Mime jedoch von Wien aus, wo er 1934 erstmals als Symon im "Bettelstudent" in der Volksoper auf der Bühne stand und über Nacht zum Publikumsliebling wurde.

Im Laufe seines Lebens sollte Heesters immer wieder nach Wien zurückkehren und neben der niederländischen auch die österreichische Staatsbürgerschaft annehmen. Seine Paraderolle fand der Darsteller und begnadete Operettensänger im Danilo aus der "Lustigen Witwe" von Franz Lehar, den er im Verlauf von Jahrzehnten mehr als 1.500 Mal gab.

"Ewiger Jüngling"

In einer Ehrung zum 60. Geburtstag im Jahr 1962 wurde er so beschrieben, wie man ihn bis zu seinem Tod kannte: Als . Bereits 1984 beschrieb ihn Volksoperndirektor Karl Dönch als Teil der "Theatergeschichte" seines Hauses.

Jopie, der "Liebe Augustin"

Für seine Leistungen in Österreich wurde Heesters immer wieder von höchster Stelle geehrt. So prämierte die Wiener Faschingsgesellschaft Heesters 1969 gemeinsam mit dem legendären Opernkenner Marcel Prawy mit dem Preis "Lieber Augustin". Die Laudatio auf Heesters hielten damals unter anderem der Altbundeskanzler Alfons Gorbach (ÖVP) sowie der wenig Monate später zum Kanzler gewählte Bruno Kreisky (SPÖ).

Kritik an Ehrung im Jahr 1984

Die Ernennung des Künstlers zum Ehrenmitglied der Volksoper durch Unterrichtsminister Herbert Moritz (SPÖ) im Jahr 1984 löste jedoch Kritik "vor allem aus dem Ausland" aus, wie die APA damals berichtete. Im Visier stand Heesters umstrittenes Wirken während der NS-Zeit. Die Kritik werde sehr ernst genommen, betonte der Minister. Allerdings lägen die Ereignisse "mehr als vierzig Jahre zurück" und sollten Heesters darum verziehen werden.

Nie endende Liebe zu Wien

Noch im Jahr 2009 feierte Heesters auf ausdrücklichen Wunsch seinen 106. Geburtstag in Wien. Zu diesem Anlass wurde dem Schauspieler und Sänger die Goldene Wien-Plakette als "Zeichen der Wertschätzung" verliehen. Einen seiner letzten großen Erfolge hatte Heesters zuvor 2008 im Singspiel-Klassiker "Im weißen Rössl" in Hamburg als österreichischer Kaiser Franz Joseph gefeiert.

APA/red.