Österreich

Journalist Portisch über das Ableben seines Sohnes

Heute Redaktion
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Österreichs legendärer Welt-Erklärer gewährte Radiohörern am Sonntag einen seltenen Einblick in seinen eigenen Kosmos. Hugo Portisch (88) sprach auf Ö3 erstmals über den Verlust seines Sohnes Edgar.

Man möge ihm sein Lieblingslied "What a wonderful world" spielen, bat Hugo Portisch am Sonntag im Rahmen eines Ö3-Interviews. Sein eigenes Leben war nicht immer nur wundervoll, vertraute er Claudia Stöckl an. 2011 starb sein einziges Kind Edgar mit 61 – an einer Tropenkrankheit. "Mein Sohn wurde geheilt aus dem Spital entlassen und wollte auf die Insel Réunion zur Erholung fliegen", erzählte der Buchautor.

Was er dann tat, war laut Hugo Portisch Wahnsinn: "Er hat sich noch den Laptop von zu Hause geholt und ist von 0 Meter Meeresspiegel auf 1200 Meter in einem Zug gefahren." Und: "Als er angekommen ist, war ihm schlecht. Im Rettungsauto ist er dann gestorben – Herzstillstand."

Ein harter Schlag für den Welt-Erklärer: "Meinen Sohn zu verlieren war mehr, als ein Kind zu verlieren – er war ein ganz enger Freund." Doch der vielfach ausgezeichnete Journalist fand einen Weg, mit dem Drama umzugehen: "Ich sage immer: Er könnte gar nicht besser gestorben sein als sich selbst zu ruinieren. Es hat ihm einfach ähnlich gesehen."

Bevor er selbst abtreten muss, will der 88-Jährige, der soeben seine Memoiren "Aufregend war es immer" vorgelegt hat, nur noch reisen: "Sonst hab ich nichts vor." Über das Ende sagt Portisch, der wie seine Frau hofft, als Erster zu sterben: "Der Tod ist nur einen Lacher wert."