Welt
Journalisten in Mexiko gefoltert und zerstückelt
Zwei seit Mittwoch in Mexiko vermisste Journalisten sind am Donnerstag in der Hafenstadt Veracruz tot aufgefunden worden. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um die beiden Fotoreporter Luna Varela und Gabriel Huge, die für die Presseagentur Veracruznews zum Thema Kriminalität tätig waren.
Bei zwei weiteren zusammen mit ihnen gefundenen zerstückelten Leichen handelte es sich um Varelas Freundin und einen früheren Pressefotografen. Die Leichen wiesen den Angaben zufolge Folterspuren auf. Die Regierung des östlichen Bundesstaates Veracruz machte für die Morde eine Gruppe der organisierten Kriminalität verantwortlich, ohne nähere Angaben zu machen.
Die beiden Fotojournalisten arbeiteten früher für die örtliche Tageszeitung Notiver. Deren Reporter Miguel Ángel López war im Juni 2011 zusammen mit seiner Frau und seinem ebenfalls als Journalist tätigem Sohn ermordet worden. Seit Anfang 2011 wurden allein in Veracruz sieben Journalisten getötet.
Gefährliches Land für Journalisten
Zuletzt war am vergangenen Samstag Regina Martínez, eine Mitarbeiterin des Nachrichtenmagazins Proceso, tot in ihrer Wohnung in Xalapa, der Hauptstadt von Veracruz, entdeckt worden. Mexiko ist nach UN-Angaben das für Journalisten gefährlichste Land in Amerika.
Seit dem Jahr 2000 wurden in dem Land nach Angaben der Nationalen Menschenrechtskommission mindestens 77 Reporter ermordet. Besonders häufig werden Journalisten in Bundesstaatren getötet, in denen die Drogenkartelle besonders aktiv sind. Dazu gehören außer Veracruz und Michoacán auch Tamaulipas und Durango.