Szene
Jubel im Burgtheater nach 6-Std.-Mega-Hamlet
Die Mega-Inszenierung von William Shakespeares "Hamlet" im Wiener Burgtheater endete Sonntagfrüh zwei Minuten nach Mitternacht. Das Publikum bejubelte Andreas Breths Umsetzung. Sechs Stunden (inklusive zwei Pausen) dauerte die Unternehmung, die Shakespeares berühmtes Stück nahezu ungestrichen auf die Bühne brachte.
Die Mega-Inszenierung von William Shakespeares "Hamlet" im Wiener Burgtheater endete Sonntagfrüh zwei Minuten nach Mitternacht. Das Publikum bejubelte Andreas Breths Umsetzung. Sechs Stunden (inklusive zwei Pausen) dauerte die Unternehmung, die Shakespeares berühmtes Stück nahezu ungestrichen auf die Bühne brachte.
Hamlet stellte sich in einem düsteren, modernen Bühnenbild von Martin Zehetgruber die berühmte Frage "Sein oder Nichtsein". Die eindrucksvolle Musik lieferte Wolfgang Mitterer. Das Stück begann spannend und die Zeit verging anfangs wie im Flug, doch nach einigen Stunden begann sich das Drama zu ziehen. Der Spannungsbogen war zwar anfangs gut aufgebaut, schaffte es aber nicht, die Zuschauer alle sechs Stunden bei der Stange zu halten.
Hamlet August Diehl zu Recht Star des Abends
Als Dänenprinz vollbrachte August Diehl eine Glanzleistung, die heftig umjubelt wurde. Dabei musste Diehl verletzt auftreten. Bei den Endproben hatte er sich an der Ferse weh getan. Vor Beginn der Vorstellung entschuldigte sich Regisseurin für das Humpeln ihres Hauptdarstellers. "Wir sind nicht so vermessen, auch noch 'Richard III.' spielen zu wollen", witzelte Breth.
Schwache Ophelia "soff ab"
Auch Andrea Clausen als Hamlets Mutter und Roland Koch als sein Stiefvater boten starke Leistungen, wogegen Wiebke Mollenhauer als Ophelia blass blieb. Dass die 77-jährige Elisabeth Orth nach der Ermordung von Ophelias Vater Polonius ihre Rolle übernahm und eine frühzeitig gealterte, dem Wahnsinn verfallene Ophelia spielte, blieb die einzige Freiheit, die sich die Regisseurin dem Stück gegenüber nahm.
APA/red.