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Jüdische Geschichte zu Papier gebracht

Heute Redaktion
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Bild: Starpix/ Alexander TUMA

"Die Frau von Pollak oder Wie mein Vater jüdische Witze erzählte" heißt das neue Werk von Schauspieler Miguel Herz-Kestranek, in dem er vergessene jüdische Geschichten und weniger geläufige jüdische Witze und Anekdoten erzählt - so wie er sie schon als Kind von seinem Vater gehört hat.

"Die Frau von Pollak oder Wie mein Vater jüdische Witze erzählte" heißt das neue Werk von Schauspieler Miguel Herz-Kestranek, in dem er vergessene jüdische Geschichten und weniger geläufige jüdische Witze und Anekdoten erzählt - so wie er sie schon als Kind von seinem Vater gehört hat.

Im Heute-Interview erklärt der Autor die Hintergründe:

Lisa Trompisch: Wer ist eigentlich die Frau von Pollak?

Miguel Herz-Kestranek: Das war eine legendäre Wiener Figur, ähnlich wie die Tante Jolesch. Nur das die Tante Jolesch gscheit und die Frau von Pollak eigentlich unfreuwillig komisch war. Die hat wirklich gelebt!

Wovon handelt Ihr neues Buch?

Es geht um vergessene jüdische Erzählungen und Parabeln, die alle mein Vater erzählt hat und in winziger Fuzelschrift stichwortartig auf kleinen Zetteln aufgeschrieben hat. Ich habe versucht mich zu erinnern, wie das damals so war und habe daraus ein Familienbuch gemacht. Es ist eigentlich eine wehmütige Elegie auf eine ausgestorbene Art zu erzählen. Das war jetzt sehr philosophisch formuliert. (lacht)  

Es werden hier ja auch Witze erzählt, oder?

Es sind etliche Witze drinnen – und zwar eher die unbekannten. Jüdische Witze gibt es zu 1000 Millionen, die alle bekannt sind und es gibt ja auch viele Witzbücher.

Was inspiriert einen, so ein nostalgisches Buch zu schreiben?

Wenn ich bei Freunden Witze und Geschichten erzählt habe, ist immer wieder gekommen "Warum schreibst das nicht nieder und machst ein Buch daraus?" Und da habe ich mir gedacht, na gut, mit der Idee ein kleines Witzebuch von 80 Seiten zu schreiben und geendet hat’s mit 370 Seiten einer halberten Familiegeschichte, gewürzt mit Anekdoten, Witzen und Erzählungen. Geschrieben war’s dann in einem halben Jahr – aber die Vorbereitungen haben 62 Jahre gedauert.