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Judo-Trainer foltert Bub (7) vor allen Schülern zu Tode

Mit seinen erschütternd brutalen Trainingsmethoden hatte der Judo-Lehrer den Tod eines 7 Jahre alten Buben verschuldet. Jetzt wurde er verurteilt.

Roman Palman
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Ein Judoka bringt seinen Schüler zu Fall. (Symbolbild)
Ein Judoka bringt seinen Schüler zu Fall. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Ein Bezirksgericht auf Taiwan fällte am Mittwoch das Urteil in dem Fall, der die ganze Nation in Aufregung versetzte. Der angeklagte Judo-Trainer hatte einen seiner Schüler (7) ganze 27 Mal mit voller Wucht auf die Matte geworfen und ihm dabei so schwere Kopfverletzungen zugefügt, dass er ins Koma fiel und schlussendlich starb. Dafür wurde der Kampfsportler nun zu neun Jahren Haft verurteilt – zu wenig für die Eltern des toten Buben, die den Prozess nun laut "Taipei Times" vor einer höhere Instanz wieder aufrollen wollen.

Er wollte ihm wehtun

Der erschreckende Vorfall hatte sich am 21. April ereignet. Der Siebenjährige, erst in seiner zweiten Trainingswoche, hatte gegenüber seinem Lehrmeister über Kopfschmerzen geklagt und deshalb aussetzen wollen. Doch bei dem Erwachsenen stieß er damit auf taube Ohren, stattdessen ordnete er seine anderen Schüler an, den Buben auf die Matte zu werfen. 

Als das Kind ihn daraufhin verzweifelt einen "Vollidioten" schimpfte, rastete der Judoka offenbar aus. Er habe dem Buben deswegen absichtlich Schmerzen zufügen wollen, schilderte die Anklage. Er soll er den Anfänger, der noch nicht wusste, wie man richtig zu Boden geht, wiederholt auf die Matte gedonnert haben – zehn Mal, bis sich der Knabe übergeben musste.

70 Tage im Koma

Doch das war noch nicht genug. Kaum war das Erbrochene weggewischt, fuhr er mit seiner Tortur fort. Immer und immer wieder knallte er das Kind auf den Boden. Erst als der Bub bewusstlos liegen blieb, ließ er ab und wählte den Notruf.

Die alarmierten Notärzte fanden das Kind reglos vor. Er hatte eine Gehirnblutung erlitten und war ins Koma gefallen. Ganze 70 Tage lang kämpften die Mediziner um sein Leben. Als sich sein Zustand rapide verschlechterte und mehrere Organe versagten, mussten seine Eltern die schwerste aller Entscheidungen fällen. Sie ließen die lebenserhaltenden Maschinen abschalten. Ihr Sohn war tot.

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