Der Wahlkampf geht ins Finale. Für Aufsehen sorgt nun eine Demo-Aktion der Jüdischen österreichischen Hochschülerschaft (JöH) mitten im ersten Bezirk Wiens.
Beim Burgtor organisieren sie eine siebentägige Mahnwache gegen die Freiheitliche Partei. "Die FPÖ wurde von überzeugten Nazis gegründet, ihre geistigen Nachfolger - antisemitische Burschenschafter, rechtsextreme Demagogen und organisierte Neofaschisten - verfolgen bis heute dasselbe Ziel: eine Politik des Hasses und der Spaltung, die letztlich allen Menschen in Österreich schadet", heißt es in einer Aussendung der Organisatoren.
"Hätte Herbert Kickl uns damals versteckt?" und "Herbert Kickl hätte uns deportiert." sind links und rechts auf dem Burgtor projiziert. "Beim FPÖ-Chef fällt die Antwort knapp und ernüchternd aus", so JöH-Präsident, Alon Ishay.
Der blaue Generalsekretär Christian Hafenecker sieht hier eine "Instrumentalisierung des Holocausts". Man würde ihn "dafür hernehmen, um Polemik in einem Wahlkampf zu machen", so der FPÖ-Funktionär in einer ZiB-Sendung vom Montag. Hafenecker findet es "schockierend, dass man überhaupt auf so eine Idee kommt".
Diese Kritik sorgt bei der JöH für Entsetzen: "Dass ausgerechnet die Partei der Wiederbetätigungs-Skandale und Kellernazis uns über die Shoah belehren möchte und uns sogar unterstellt, diese zu instrumentalisieren, ist zynisch und bizarr", sagt Ishay.
„Die Partei der Kellernazis kündigt an, mit Herbert Kickl einen 'Volkskanzler' zu stellen- ein Titel, den sich einst Adolf Hitler verlieh.“Jüdische österreichische Hochschüler:innen
Die Mahnwache dauert bis zum 28. September. Neben der Videoinstallation soll es Rede- und Textbeiträge unter anderem von dem Lyriker und Shoah-Überlebenden Robert Schindel, Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, Autor Michael Köhlmeier und dem Historiker und Autor Doron Rabinovici geben.