Niederösterreich

Jüngste SP-Kandidatin will 32 Stunden bei vollem Lohn

Die 20-jährige Amelie Muthsam, ist die Jüngste auf der SP-Landesliste bei der Landtagswahl. Sie fordert vollen Gehaltsausgleich für 32 Stunden Arbeit.

Tanja Horaczek
Amelie Muthsam, die jüngste Kandidatin auf der Landesliste der SPÖ bei der Landtagswahl hat große Ziele.
Amelie Muthsam, die jüngste Kandidatin auf der Landesliste der SPÖ bei der Landtagswahl hat große Ziele.
SPÖ

Die jüngste auf der Landesliste der SPÖ bei der Landtagswahl hat große Ziele. Amelie Muthsam (20) aus Krems setzt sich für ein  Klimaschutzgesetz und ein 32-Stunden-Arbeit ein. 

Junge wollen mehr Freizeit

Grund: Laut ihr bleibt vom Einkommen derzeit zu wenig. Sie will will, dass wenn man 40 Stunden arbeiten geht, man davon wieder gut leben kann. „Aber ich glaube, viele junge Menschen wünschen sich eigentlich mehr Freizeit und weniger Arbeit. Deswegen brauchen wir den vollen Lohnausgleich bei 32 Stunden", sagt die 20-Jährige. Denn das Leben sei viel mehr als Arbeit, so die Kremserin.

Die 20-Jährige würde sich über ein Mandat freuen.
Die 20-Jährige würde sich über ein Mandat freuen.
SPÖ

Laut einem Interview auf Orf.at sei die Landtagskandidatur nie ihr Ziel gewesen. Im BORG Krems engagierte sie sich bei der Schülerorganisation. Seit Juli 2022 ist sie Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Niederösterreich. Sie studiert Jus an der Uni Wien und ist Gemeinderätin ihrer Heimatstadt Krems.

Öffentlicher Verkehr gehört ausgebaut

Wenn sie in den Landtag einziehen würde, was wäre ihr erstes Anliegen? „Das erste, was ich im Landtag machen würde, wäre das Klimaschutzgesetz einzuführen. Denn wir sind eine der ersten Generationen, die diese Folgen hautnah erleben werden“, sagt sie. Muthsam will den Öffentlichen Verkehr ausbauen, denn in Niederösterreich können manche nicht ohne Pkw zur Arbeit fahren. 

In Niederösterreich wird laut der 20-Jährigen mehr Geld für den Straßenausbau als für Naturschutz ausgegeben. "An der Relation muss sich etwas ändern. Aber ganz aufhören, Straßen zu bauen, werden wir nicht können. Gleichzeitig müsse man verbauten Boden entsiegeln und mehr Bäume pflanzen", ist sie der Meinung.

Jungen fühlen sich von Politik nicht angesprochen

Ein weiteres Anliegen ist ihr die Jugend. Laut einer Studie gab die Hälfte der Unter-26-Jährigen an, dass sich ihre Anliegen nicht in der Politik widerspiegeln. „Wir müssen schauen, dass es transparenter wird und dass wir mehr gegen Korruption machen. Und andererseits muss man den jungen Leuten erlauben, ihre Anliegen einzubringen", sagt Muthsam dazu.

„Es kann nicht sein, dass wir durch die Schule alle depressiv werden und die Lust am Leben verlieren."

Auch in den Schulen will sie aufräumen. Laut ihr müsse man sich dort stärker um das Thema „mental health“ (mentale Gesundheit; Anm.) kümmern. „Es kann nicht sein, dass wir durch die Schule einfach alle irgendwie depressiv werden und die Lust am Leben verlieren und vor allem die Lust zum Lernen“, kritisiert die 20-Jährige.

Junge beim Traum vom Eigenheim unterstützen

Genauso am Herzen liegt ihr die Wohnraumschaffung von Jungen. "Seit den Teuerungen ist der Traum vom Eigenheim in weite Ferne gerückt. Hier sollte die Politik den Jungen unter die Arme greifen", fordert sie. Sie könnte sich eine Kreditabsicherungen beim Kauf des ersten Hauses oder der ersten Wohnung vorstellen. Ebenso würde sie stärker auf Mietwohnungen mit Kaufoption und Genossenschaften setzen. 

Muthsam könnte es laut Prognosen mit Listenplatz 14 in den Landtag schaffen. Darüber würde sie sich sehr freuen.