Szene
Jugend ohne Perspektive im Kieler Tatort
Im Kieler Tatort ermittelten Sonntagabend, am 29. März, Hauptkommissar Borowski und seine Kollegin Brandt im heruntergekommenen Problembezirk "Gaarden": Inspiriert wurde der Fall von einer realen Geschichte. An Twitter-Kritik mangelt es nicht.
Im mangelt es nicht.
Armut mitten in Deutschland beschäftigte die Kieler Ermittler Klaus Borowski und Sarah Brandt, alias Axel Milberg und Seibel Kekilli, in der ORF-Premiere des Tatorts "Borowski und die Kinder von Gaarden": Im Kieler Brennpunktbezirk Gaarden wird der 60-jährige pädophile Onno Steinhaus erschlagen aufgefunden.
Außer einer Gruppe von Kindern - und der für den Bezirk zuständige Polizeibeamte Torsten "Rauschi" Rausch (Tom Wlaschiha), der Kommissarin Brandt noch von früher kennt - scheint niemand Kontakt zu dem verwahrlosten Mann gehabt zu haben.
Der Verdacht fällt sofort auf den arbeitslosen Jugendlichen Timo, dessen Freundin ihn sitzen ließ und von dem ein Video aufgetaucht ist, das ihn im Bett des Mordopfers zeigt und mit dem ihn andere Kinder von Gaarden zu erpressen versuchen. Nachdem Borowski an dessen Schuld aber nicht glaubt, werden auch gegen "Rauschi", den Ortssherriff, schwere Vorwürfe laut. Seine Mutter war vor vielen Jahren mit Onno liiert: Während dieser Zeit hat sich der Alkoholiker auch an Torsten vergriffen.
Tatsächlich ist der Mörder aber Timo's kleiner Bruder Leon, der im Affekt und um Onno's Hund - seinen einzigen Freund - zu beschützen, zum Hammer greift und den 60-Jährigen erschlägt. Der Kieler Tatort hat schonungslos gezeigt, wie aussichtslos es um manche Jugendliche in Problembezirken wie Gaarden steht.
Twitter-User wie immer kritisch
Twitterer waren im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Fall "Borowski und die Kinder von Gaarden", auch wenn sich wie gewohnt böse Zungen unter den -Kommentaren finden:
Wo läuft der Hund jetzt hin? Hauptsache weg von dem Drehbuch, oder?
— Guido (@GuBiWe)
Dünnes Drehbuch. Ganz dünnes Drehbuch.
— Thomas (@sonderstellung)
irgendwie langweilig heute
— Beatrix Gutmann© (@Bea_Essen)
Die Drehbuchautoren haben sich für diesen Fall übrigens von einer wahren Geschichte inspirieren lassen. In Berlin-Spandau wurde 2012 ebenfalls ein Sexualstraftäter von einem Jugendlichen erstochen.