Österreich

Jugendcollege als Brücke zwischen Schule und Job

Heute Redaktion
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Mit dem Jugendcollege Start Wien will Bildungs- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) Jugendlichen beim Einstieg ins Berufsleben helfen.
Mit dem Jugendcollege Start Wien will Bildungs- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) Jugendlichen beim Einstieg ins Berufsleben helfen.
Bild: PID/Martin Votava

Um jungen Menschen aus EU- und Drittstaaten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt zu helfen, entwickelt die Stadt Wien das Jugendcollege weiter. 200 Plätze stehen bereit.

Im Jahr 2015 wurde das Projekt "StartWien – Das Jugendcollege" ins Leben gerufen. Aufbauend auf den bisher gemachten Erfahrungen schafft die Stadt Wien nun 200 Kursplätze für zugewanderte Jugendliche aus EU- und Drittstaaten im Alter zwischen 15 und 25 Jahren.

Die Zielgruppe des Bildungsangebots wird im Vergleich zum auslaufenden Jugendcollege bedarfsgerecht ausgeweitet. Mit dieser Weiterentwicklung reagiert die Stadt Wien auch auf die Ergebnisse des Wiener Integrationsmonitorings. Dieses zeigt, dass junge zugewanderte Menschen, die in Österreich ihre Ausbildung weiterführen und abschließen weit erfolgreicher am Arbeitsmarkt sind, als Jugendliche, die ihren höchsten Bildungsabschluss im Ausland gemacht haben. "Daher schaffen wir für Jugendliche aus EU- oder Drittstaaten mit dem neuen Jugendcollege-StartWien eine weitere Brücke in das österreichische Schul- und Ausbildungssystem", erklärt Jugend- und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

Modulares Kurssystem für individuellen Lernbedarf

Die Wiener Bildungseinrichtung "Interface" wurde mit der Umsetzung eines modularen und an den individuellen Stärken und Schwächen der Lernenden ausgerichteten Kursprogramms beauftragt. Die Kurse starten im Herbst 2019. Je nach Lernbedarf können die Teilnehmer über einen Zeitraum von sechs bis 24 Monaten Kurse besuchen.

"Mit dem Jugendcollege geben wir jungen Menschen die Chance, ihre Ausbildung in Österreich fortzusetzen und ihre Qualifikationen auszubauen", betont Czernohorszky.

Eine Chance, die auch die 18-jährige Alisa nutzen will. Sie kam mit ihren Eltern aus Rumänien nach Österreich. Alisa interessiert sich sehr für Gesundheits- und Pflegeberufe und möchte vielleicht mit behinderten Menschen arbeiten. In Rumänien hat sie zehn Schuljahre abgeschlossen. Sie ist zwar nicht mehr schulpflichtig, bekommt aber mit einem Platz im neuen "Jugendcollege-StartWien" die Chance, in einem schulähnlichen Umfeld ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und Wissenslücken in den in Österreich üblichen Hauptfächern zu schließen. Danach möchte Alisa mit einer Berufsausbildung beginnen.

Personal hilft bei Orientierung

Neben der reinen Wissensaneignung unterstützt das Lehrpersonal die Jugendlichen bei der Orientierung in der neuen Heimat und der Planung ihrer beruflichen Zukunft. Für die Absolventen ist eine Nachbetreuung vorgesehen. "Unserer Erfahrung nach ist es sehr wichtig, die Jugendlichen beim Umstieg in das österreichische Schul- und Ausbildungssystem zu begleiten. Demnach wird die Vernetzung mit Schulen und Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden, weiterhin eine wichtige Aufgabe des Jugendcolleges sein", so Czernohorszky.



Jugendcollege des AMS Wien startet im Oktober

Ergänzend zum Jugendcollege-Start Wien, das den Jugendlichen einen Einstieg in eine weiterführende Ausbildung ermöglichen will, bietet auch das AMS Wien ein Ausbildungsprogramm für junge Arbeitssuchende an. Ab Oktober werden Zuwanderer im Alter zwischen 15 und 25 Jahren im Jugendcollege des AMS Wien auf einen nachhaltigen Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet. (lok)