Der Startschuss für das neue Flüchtlingscollege fällt schon Ende August! Für nicht schulfplichtige junge Asylwerber und Asylberechtigte schafft die Stadt 1.000 Plätze. Ziel ist, dass die jungen Menschen Perspektiven für die Zukunft bekommen.
Jugendliche Flüchtlinge im Alter von 15 bis 21 Jahren bekommen in Wien ab dem Spätsommer einen eigenen Schultyp. Das "Jugendcollege" soll nicht schulpflichtige junge Asylwerber und Asylberechtigte dort abholen, wo sie vom Bildungsstand her gerade stehen – damit sie Schritt für Schritt im Bildungssystem Fuß fassen können. Das Angebot reicht von Deutschkursen über EDV-Ausbildung bis zu Mathematik-Unterricht.
So funktioniert’s
So funktioniert das College: Das Arbeitsmarktservice Wien (AMS) und der Fonds Soziales Wien (FSW) weisen Asylberechtigte bzw. Asylwerber dem College zu. Dann werden Grundkenntnisse und Basisdaten erhoben und ein eigener Bildungsplan erstellt. Diese Phase beginnt schon jetzt für die ersten Flüchtlinge. Ab Ende August starten dann die ersten Kurse am Standort Spitalgasse 5-9 am Alsergrund. Dort wird es 700 Plätze geben, an einem weiteren Standort in Favoriten kommen ab Herbst 300 weitere Plätze dazu.
College schließt Lücke
„Bildung ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe. Das Jugendcollege schließt eine Lücke in der Integration von Flüchtlingen zwischen Schulpflicht und Arbeitsmarktmaßnahmen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhalten damit nicht nur eine Aufgabe und Tagesstruktur, sondern vor allem eine Perspektive für die Zukunft. Ich freue mich, dass die neun Trägerorganisationen mit ihren jeweiligen Kompetenzen dieses Projekt umsetzen werden“, sagt Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).
6 Mio. pro Jahr werden investiert
Bis 2020 gibt es für das Projekt jährlich 6 Millionen Euro. Neun Trägerorganisationen – darunter die Caritas, das WUk und das Integrationshaus – wickeln das Jugendcollege ab. Haupt-Trägerorganisation sind die Volkshochschulen (VHS).
Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) bekräftigt: „In Wien gilt das Motto ‚Integration ab dem 1. Tag‘. Damit geben wir bereits Asylwerbern von Anfang an Chancen und Perspektiven, damit sie rasch unsere Sprache lernen und später ein eigenständiges Leben führen können."