Österreich

Jugendliche misshandeln in Wohnheim kleine Kinder

In einer burgenländischen Wohngemeinschaft soll es zu Misshandlungen und sexuellen Übergriffen gekommen sein. Jetzt gibt es erste Konsequenzen.

Heute Redaktion
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Die Übergriffe auf kleinere Kinder sind angeblich seit Monaten bekannt (Symbolbild)
Die Übergriffe auf kleinere Kinder sind angeblich seit Monaten bekannt (Symbolbild)
Bild: iStock

Die Volksanwaltschaft tauchte vergangene Woche überraschend in der sozialpädagogischen Wohngemeinschaft im Burgenland auf - was die Prüfer sahen, brach ihnen das Herz: Es herrschte ein Klima der Angst, weil ältere Jugendliche immer wieder die kleinen Kinder der Wohngemeinschaft misshandelten. Knirpse flehten unter Tränen, nicht mehr im Wohnheim bleiben zu müssen.

Behördenskandal?



Volksanwalt Günther Kräuter wandte sich mit der Aufforderung an das Land Burgenland, endlich zu handeln. Denn die Bezirkshauptmannschaft wusste offenbar bereits seit längerem über die Vorwürfe Bescheid. In einem konkreten Beispiel erfuhren sie von einem 15-Jährigen, der seit Jahren Kinder sexuell missbraucht haben soll.

Heimleitung trat zurück



Während der zuständige Landesrat, Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ), behauptet, dass die Behörden keine Fehler gemacht hätten, zog die Heimleitung die Konsequenzen: Sie trat Donnerstag mittag zurück und veröffentlichte folgende Stellungnahme: „Ich bitte Sie, dass Sie respektieren, dass wir das Haus und die Kinder schützen wollen. Dieser Vorfall ist bereits alt und wir haben alle erforderlichen Unterlagen und Informationen nachweislich bereits vor eineinhalb Jahren an die übergeordnete Behörde (Jugendamt) weitergeleitet. Wir unterstützen bereits die Staatsanwaltschaft bei der Aufklärung. Bitte respektieren Sie das zum Wohle der Kinder."

"Sofort Konsequenzen gezogen"



Landesrat Norbert Darabos tun die Familien leid. Er betont jedoch, dass die Behörden keine Fehler gemacht hätten: "Wir haben im letzten Jahr Kenntnis bekommen, dass dort etwas passiert sein könnte. Wir haben aber auch von Seiten der Behörden damals schon die Konsequenzen gezogen, diesen Jugendlichen, der hier beschuldigt wird, auch andere missbraucht zu haben, von dem Platz, wo er war, wegzubringen", erklärte Darabos am Donnerstag in einer Pressekonferenz.

Landeskriminalamt übernimmt

Auch Bettina Horvath, leitende Sozialarbeiterin des Landes Burgenland erklärte in einer Stellungnahme, dass man bereits vor einiger Zeit Maßnahmen ergriffen habe, um die Situation zu klären.

Nun nimmt sich auch das Landeskriminalamt des Falles an.

(slo)

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