Drei Jugendliche (17,20,21) wollten "schnelles Geld" verdienen – und landeten nun wegen Beihilfe zum Betrug vor Gericht. Sie sollen einer kriminellen Bande ihre Bankkonten überlassen haben, kassierten dafür "Miete". Er sei auf Snapchat angeschrieben worden, ob er schnell Geld verdienen wolle, erklärte ein 21-Jähriger vor Gericht. Bei einem Treffen sei ihm der "Typ sehr vertrauenswürdig erschienen". Der Mann habe ihm erklärt, er betreibe ein Online-Business und brauche sein Bankkonto für Zahlungseingänge.
Dafür würde der 21-Jährige natürlich bezahlt werden. Alles sei "legal", soll ihm der Mann eingeredet haben. Ähnlich lief es auch bei dem 20-Jährigen. Ein Betrüger erzählte ihm, er benötige sein Konto für Eingänge aus einem "Bitcoin-Geschäft". "Ich war dumm", so der Angeklagte. "Ich wusste nicht, dass er mich verarscht."
Die Betrüger nahmen Kontakt zu ahnungslosen Opfern ab, zockten diese mit dem "Tochtertrick" ab. Dabei wird den Angerufenen ein Notfall eines Kindes vorgespielt, um schwere Konsequenzen zu verhindern, sei die Zahlung einer "Kaution" notwendig. Leider wird in Panik noch immer oft Geld überwiesen. Dieses landete auf den Konten der jungen Angeklagten – insgesamt waren es über 25.000 Euro.
Ein 17-Jähriger der an Autismus leidet wurde ebenfalls von den Kriminellen eingespannt. Um "Ruhe zu haben", überließ er ihnen Bankomatkarte und Code. "Ich hatte Angst vor denen". Alle drei Jugendlichen sollen sich durch ihre Mithilfe strafbar gemacht haben, bekamen nun die Rechnung dafür präsentiert.
Der 17-Jährige wurde zu einer teilweisen Schadenswiedergutmachung in der Höhe von 1.000 Euro verdonnert, der 20-Jährige fasste wegen Betrugs-Beteiligung zwei Monate bedingt aus, der 21-Jährige bekam neun Monate auf Bewährung aufgebrummt. Bei allen drei wurde Bewährungshilfe angeordnet. Bei den Hintermännern handelte es sich offenbar um eine gut organisierte Mafia-Bande aus den Niederlanden. Einige Mitglieder wurden bereits festgenommen.