Wirtschaft

Juli-Zahlen: Schon wieder mehr Arbeitslose!

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt weiter: Im Juli waren 376.522 Menschen ohne Job, das bedeutet ein Zuwachs um 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt verzeichnet das AMS um 25.000 mehr Arbeitslose, als im Vorjahr. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen (ohne Schulungsteilnehmer) stieg um 11,7 Prozent auf 319.880 Personen. Von den rund 377.000 gemeldeten Arbeitslosen machten 56.642 Personen eine Schulung beim Arbeitsmarksservice (AMS), um 12,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent. Der aktuelle Wert (für den Juni 2015) gemäß der Erhebungsmethode von EUROSTAT wird für Österreich mit 6,0 Prozent angegeben.
Die prognostizierte Zahl der unselbständig Beschäftigten liegt Ende Juli um rund 31.000 über dem Wert des Vorjahres und beträgt 3,626 Mio. Menschen.

379.903 Personen konnten seit Jahresbeginn nach der Vormerkung beim Arbeitsmarktservice wieder in Beschäftigung vermittelt werden. "Aber die Konjunktur bleibt nach wie vor zu schwach um allen rund 60.000 Arbeitskräften die gegenwärtig auf dem österreichischen Arbeitsmarkt zusätzlich auftreten einen Arbeitsplatz zu bieten", so Sozialminister Rudolf Hundstorfer.

Gesundheits-und Sozialwesen voran

Besonders stark betroffen von der Zunahme waren das Gesundheits- und Sozialwesen (plus 12,2 Prozent), die Baubranche (plus 11,5 Prozent) und der Bereich Leiharbeit (plus 10,0 Prozent), teilten das AMS und das Sozialministerium am Montag  mit.

Jugendarbeitslosigkeit bei 10,3 Prozent

Die Arbeitslosigkeit von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren liegt Ende Juli um 3,1 Prozent über dem Vorjahr, diese Zunahme ist wie in den vergangenen Monaten deutlich unterdurchschnittlich. Bei den jüngsten ArbeitsmarkteinsteigerInnen - den 15 bis 19-Jährigen -beträgt die Zunahme 0,4 Prozent.

Der Lehrstellenmarkt zeigt strukturell ebenso eine sehr ähnliche Situation wie im Vorjahr. Die Zahl der Lehrstellensuchenden erhöhte sich Ende Juli um 61 auf 8.758. Die Zahl der gemeldeten Lehrstellen liegt mit 3.247 um 26 unter dem Vorjahr. Dieser Lehrstellenlücke wird mit der Bereitstellung von Lehrgangsplätzen in der überbetrieblichen Lehrausbildung ab Herbst Rechnung wieder getragen.

Osten besonders betroffen

Etwas mehr als die Hälfte des Gesamtanstiegs der Arbeitslosigkeit ist mit 18.943 (18,9 Prozent) gegenwärtig auf Wien zurückzuführen aber auch Niederösterreich mit 4.634 (9,3 Prozent) und Oberösterreich mit 3.882 (11,4 Prozent) tragen deutlich zur Gesamtentwicklung bei. Die westlichen und südlichen Bundesländer haben dagegen einen etwas geringeren Anstieg. In Vorarlberg beträgt der Anstieg der vorgemerkten Arbeitssuchenden Ende Juli 2,0 Prozent, in Tirol 2,6 Prozent und in Salzburg 6,3 Prozent. Die aktuelle Entwicklung in Wien ist in hohem Maße auf die neue Strategie des Arbeitsmarktservice und den entsprechend merklich rückläufigen Schulungszahlen zurückzuführen.

Lesen Sie weiter: Zahl der offenen Stellen stieg erstmals an.

Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im Juli 2015 im Jahresvergleich um 18,9 Prozent auf 119.060 gestiegen. Die Zahl der AMS-Kundinnen und -Kunden in Schulung ist in Wien um 17,5 Prozent auf 22.022 gesunken, die Summe beider Gruppen um 11,2 Prozent gewachsen.

Nach Altersgruppen ist die Zahl der unter-25-jährigen Arbeitslosen um 5,8 Prozent auf 13.803 Personen gestiegen. Bei den über-50-jährigen stieg die Arbeitslosigkeit um 20,8 Prozent auf 28.838 Personen.

Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im Juli im Einzelhandel um 15,1 Prozent gestiegen, in Hotellerie und Gastronomie um 17,9 Prozent und im Bau um 20,6 Prozent.

Ende Juli meldeten die Unternehmen dem AMS Wien über 7.786 offene neue Stellen, das sind um 2,1 Prozent mehr als im Juli 2014. Über 6.600 offene Stellen konnten in diesem Zeitraum besetzt werden, davon die meisten innerhalb eines Monats.