Das Event zu dem Guliette Greco nach Wien kam, wäre eigentlich die Ausstellungseröffnung von Henri de Toulouse-Lautrec im Bank Austria Kunstforum gewesen. Als die Grnde Dame des Chansons am Mittwochabend jedoch vor 400 überglücklichen Gästen im Palais Ferstel sang, dachten alle nur eine große Künstlerin: Die legendäre Dame auf der Bühne.
Das Event zu dem Guliette Greco nach Wien kam, wäre eigentlich die gewesen. Als die Grnde Dame des Chansons am Mittwochabend jedoch vor 400 überglücklichen Gästen im Palais Ferstel sang, dachten alle nur eine große Künstlerin: Die legendäre Dame auf der Bühne.
Als Dank gab es von den Zuschauern Standing Ovations für die 87-Jährige, die sich selbst als "fast einzige Überlebende" der alten Chanson-Ära bezeichnet. Der grandiose Auftritt im Palais war melancholisch, kokett und berührend. Man versteht, warum Jean-Paul Sartre die Künstlerin vor langer Zeit entdeckte.
Begleitet wurde Greco, wie seit Jahren, von einem kongenialen Duo: Jean-Louis Matinier am Akkordeon und Gerard Jouannest am Klavier. Letzterer ist nicht nur Co-Autor zahlreicher Brel-Werke, sondern praktischerweise auch Grecos - dritter - Ehemann.
Apropos Jacques Brel: Natürlich interpretierte Juliette Greco auch in Wien Vieles von dem legendären belgischen Chansonnier, vom mitreißenden "Amsterdam" über das verzweifelte "Ne me quitte pas" bis hin zum luftig-leichten "Un petit poisson". Ansonsten: ebenso großartige Lieder etwa von Leo Ferre und Serge Gainsbourg. Bei dessen Hymne an das "Akkordeon" lief nicht nur Jean-Louis Matinier mit seinem subtilen Spiel zu Hochform auf, auch Juliette Greco lebte quasi gestikulierend mit dem Text mit.
Wie es überhaupt stark untertrieben wäre zu behaupten, dass die große alte Dame Chansons "singt" - Juliette Greco stellte sie dar, interpretiert, "lebt" die Geschichten auf der Bühne - allein im Scheinwerfer in der Mitte, ohne jedes Hilfsmittel, nur mit ihrer immer noch kräftigen Stimme mit tiefem Timbre und einer einfach überwältigenden Bühnenpräsenz.
APA/red.