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Juncker: "Türkei wird Flüchtlingsdeal nicht kündigen...

Heute Redaktion
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Bild: EPA

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker lässt sich nicht von den Drohungen türkischer Politiker beeindrucken, die das Flüchtlingsabkommen aufkündigen wollen: Das Land wisse, dass es sich so nur ins eigene Fleisch schneiden würde und sei selber schuld, dass ein EU-Beitritt scheitert.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker lässt sich nicht von den Drohungen türkischer Politiker beeindrucken, die : Das Land wisse, dass es sich so nur ins eigene Fleisch schneiden würde und sei selber schuld, dass ein EU-Beitritt scheitert.
"Die EU ist nicht erpressbar. Die Türkei wird dieses Abkommen nicht aufkündigen, auch wenn mir Erdogan mehrfach damit gedroht hat. Ich bin diesen Drohungen entwachsen", erklärte Juncker in einem Interview mit der Bild am Sonntag. Denn: "Es ist nicht im Interesse der Türkei, dass vor der türkischen Küste Schmugglergangs und Banditen das Heft des Handelns in die Hand bekommen. Sich mit Banditen gemein zu machen steht nicht im Ambitionsheft eines EU-Beitrittskandidaten."

Stimmen aus der EU, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei einzustellen, sieht er als "Scheindebatte": "Es macht keinen Sinn, unser[en Zorn] zu kühlen, indem wir Verhandlungen stoppen, die es gerade ohnehin nicht gibt." Im Hinblick auf die geplante Verfassungsreform, sagte der oberste EU-Kommissar: "Der Türkei-Beitritt wird nicht am mangelnden Willen der EU-Mitglieder scheitern, sondern an der Lustlosigkeit der Türken, europäische Standards einzuführen."

Todesstrafe ist Aus für Beitrittsverhandlungen

Allerdings bekräftige er die Einschätzung mehrerer EU-Politiker zum Thema : "Wenn in der Türkei die Todesstrafe wieder eingeführt würde, käme das dem Abbruch der Beitrittsverhandlungen gleich."

Zum Abschluss betonte Juncker allerdings: "Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem türkischen Volk und der türkischen Regierung. Nicht alle Türken sind kleine Erdogans."