Österreich

Jung-Kriminelle verhöhnen Justiz

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Der Gerichtssaal glich am Donnerstag einem Jugendtreff! Großmaul Chabil A. (16) und sieben Freunde waren wegen Raub, Diebstahl und Suchtgifthandel angeklagt. Auf halbstarke Sprüche folgte das umso stärkere Urteil: Die Jugendlichen wurden - nicht rechtskräftig - zu Strafen zwischen fünf und 18 Monaten verurteilt.

Den Ernst der Lage haben die Jung-Kriminellen während der U-Haft nicht begriffen! Dass den sechs Burschen und zwei Mädels im Alter von 14 bis 16 Jahren (Verteidiger Elmar Kresbach und Alexandra Cervinka) zwischen Ende 2011 und April 2012 zwölf Überfälle und gewerbsmäßiger Diebstahl zur Last gelegt wurden, war den angeklagten Teenagern egal.

"Ich hab' bis drei gezählt, dann hab' ich ihm eine Watsch'n gegeben", erklärte Chabil A. (16) sein Vorgehen. Dass er dafür Schmerzensgeld zahlen muss, sah der gebürtige Russe nicht ein. "Ich hab' ja keinen Geldscheißer", ließ er den Richter wissen. Dieser fragte nach: "Wenn Ihnen jemand in die Gosch'n haut, würden Sie auch Geld verlangen, oder?" Die wenig überraschende Antwort: "Na, ich würd' zurückschlagen!"

Respekt ist für A. generell ein Fremdwort. Nach der Schimpftirade gegen einen Zuseher fragte der Richter: "Was haben Sie für ein Problem?" Antwort: "Der da ist mein Problem, Oida!" Tja, der "Oide" schickte ihn für 18 Monate in den Häf'n – vielleicht hilft's was!

A. Huber und D. Lörincz