Arbeiterkammer half

Junge Frau bekam für Mehrstunden nur 80 Cent pro Stunde 

Eine junge Frau wollte neben dem Studium etwas eigenes Geld dazuverdienen – und wurde vom Arbeitgeber abgespeist.

Niederösterreich Heute
Junge Frau bekam für Mehrstunden nur 80 Cent pro Stunde
Symbolbild einer jungen Frau in einem Einkaufszentrum
Getty Images/iStockphoto

Eine junge Frau wollte neben dem Studium etwas eigenes Geld dazuverdienen. Sie suchte sich einen Nebenjob in einem Einkaufszentrum im Wiener Umland für neun Stunden pro Woche.

Immer wieder musste sie einspringen und mehr als die vereinbarte Zeit arbeiten. Das Problem daran: Der Arbeitsvertrag enthielt eine All-in-Klausel, dass sämtliche Mehr- und Überstunden mit einer viel zu niedrigen Pauschale – nämlich knapp 17 Euro pro Monat für im Schnitt 20 zusätzliche Stunden - abgegolten seien.

Regelmäßig Mehrstunden

Von Mai weg arbeitete eine junge Frau Anfang 20 geringfügig als Verkäuferin. Eigentlich waren neun Stunden pro Woche vereinbart. Regelmäßig wurden es aber mehr. An sich waren die durchschnittlich 20 Mehrstunden pro Monat kein Problem für die Studierende, nur: Die Bezahlung dafür fiel mehr als dürftig aus. Schuld daran war eine Klausel in ihrem Arbeitsvertrag. Diese besagte, dass sämtliche Mehr- und Überstunden mit 17 Euro brutto abgegolten seien.

Nachdem die Frau mehrmals erfolglos das Gespräch mit ihrem Arbeitgeber gesucht hatte, wandte sie sich an die AK. Zum Glück hatte sie ihre Arbeitszeiten sehr sorgfältig dokumentiert. Dadurch konnten die Experten errechnen, dass sie über die sechs Monate ihrer Beschäftigung mehr als 125 Mehrstunden geleistet hatte. Dafür bekommen hatte sie um die 100 Euro brutto – was rund 80 Cent pro Arbeitsstunde entspricht.

Frau bekam fast 2.300 Euro

All-in bedeutet nicht, dass grenzenlos Stunden durch die Vereinbarung abgedeckt sind. Und: Die Entlohnung darf auch bei All-in-Verträgen nicht unter den kollektivvertraglichen Mindestlohn fallen. "Unsere Expert:innen errechneten, wie viel Geld der jungen Frau für ihre Mehrarbeit zusteht – fast 2.300 Euro. Dieser Betrag wurde beim Betrieb eingefordert", sagt AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser. Mittlerweile ist das Geld auf dem Konto der Frau eingelangt.

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    Wiener Linien / Manfred Helmer

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine junge Frau neben dem Studium in einem Einkaufszentrum beschäftigt, musste regelmäßig Mehrstunden arbeiten, die jedoch laut ihrem Arbeitsvertrag nur mit einer niedrigen Pauschale abgegolten wurden
    • Nachdem sie erfolglos das Gespräch mit ihrem Arbeitgeber suchte, wandte sie sich an die Arbeiterkammer, die errechnete, dass sie über 125 Mehrstunden geleistet hatte und forderte erfolgreich fast 2.300 Euro an ausstehender Entlohnung für ihre Mehrarbeit ein
    • Eine junge Frau, die neben ihrem Studium in einem Einkaufszentrum arbeitete, leistete regelmäßig Mehrstunden, die jedoch nur mit einer niedrigen Pauschale abgegolten wurden
    • Nachdem die Arbeiterkammer errechnete, dass sie über 125 Mehrstunden geleistet hatte, forderte sie erfolgreich fast 2.300 Euro an ausstehender Entlohnung für ihre Mehrarbeit ein
    red
    Akt.